Rom – Roms früherer Bürgermeister Gianni Alemanno muss sich wegen des Vorwurfs der Korruption vor Gericht verantworten. Der Untersuchungsrichter entschied am Freitag, dass der Prozess gegen den 57-Jährigen am 23. März beginnen soll, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Gegen Alemanno war im Zuge des Mafia-Skandals in Rom ermittelt worden, im November hatte die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben.

Dem früheren Weggefährten von Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi werden Korruption und illegale Finanzierungen vorgeworfen. Alemanno soll unter anderem 125.000 Euro Bestechungsgeld angenommen haben. Der frühere Bürgermeister weist alle Vorwürfe zurück. "Ich habe ein reines Gewissen", erklärte er am Freitag. Er sei zuversichtlich, dass seine Unschuld im Prozess bewiesen werde. Der frühere Neofaschist Alemanno war 2008 als Kandidat von Berlusconis Partei PDL zum Bürgermeister gewählt worden und regierte bis 2013.

Vor gut einem Jahr hatte der Mafia-Skandal um die Verstrickungen zwischen Politikern, Unternehmern und dem organisierten Verbrechen Rom erschüttert. Im November hatte wegen des Skandals bereits ein Prozess gegen 46 Angeklagte begonnen. (APA, 18.12.2015)