Makellos: die goldene Totenmaske nach ihrer Restaurierung.

Foto: Christian Eckmann, Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz

Kairo/Düsseldorf – Die goldene Totenmaske des Pharaos Tutanchamun ist nach einer notwendig gewordenen Restaurierung wieder in ihre Vitrine im Ägyptischen Museum in Kairo zurückgekehrt. Vor einem Jahr war der Bart abgefallen, als Putzkräfte beim Reinigen der Vitrine gegen die Maske stießen. Es folgte ein klassischer Fall von Verschlimmbesserung: Der königliche Zeremonialbart wurde ebenso eilig wie unprofessionell mit Kunstharz befestigt.

Nun wurde die Maske fachmännisch restauriert und ist der Öffentlichkeit wieder zugänglich, teilte die Düsseldorfer Gerda Henkel Stiftung mit. "Der goldenen Maske konnte auf diese Weise ihre historische Identität zurückgegeben werden", sagte der Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts Kairo, Professor Stephan Seidlmayer, bei einem Festakt im Museum. Bei der Restaurierung habe man auch eine "Fülle neuer Erkenntnisse" über die Maske gewonnen.

Großer Aufwand für einzigartigen Schatz

Die Restaurierungsarbeiten an der zwölf Kilogramm schweren Maske wurden zu gleichen Teilen vom deutschen Auswärtigen Amt und der Gerda Henkel Stiftung finanziert. Beteiligt waren Klebstoff-Forscher der Firma Henkel, Experten des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz und der dortigen Hochschule sowie Spezialisten auf dem Gebiet der Archäometrie, die naturwissenschaftliche Methoden zur Klärung archäologischer Fragen anwenden.

Das Grab des Pharaos Tutanchamun (um 1330 vor unserer Zeitrechnung) war vom britischen Archäologen Howard Carter nach jahrelanger Suche 1922 in "Tal der Könige" bei Luxor entdeckt worden. Es war mit goldenen Masken, Möbeln und anderen Schätzen prall gefüllt. Die Totenmaske gehörte dabei zu den wertvollsten Funden. (APA, red, 18. 12. 2015)