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Der zweite Streich.

Foto: apa/epa/horcajuelo

Val d'Isere – Lara Gut verlässt Val d'Isere als Doppelsiegerin. Nicht einmal 24 Stunden nach ihrem Premierenerfolg in der Super-Kombination gewann die 24-jährige Schweizerin am Samstag knapp vor ihrer Teamkollegin Fabienne Suter (+0,16 Sek.) auch die Weltcup-Abfahrt in Hochsavoyen. Die Steirerin Cornelia Hütter (0,43) verpasste das Podest nur um zwei Hundertstel und wurde hinter der Kanadierin Larisa Yurkiw Vierte.

"Val d'Isere ist immer schön, ich fühle mich wohl, es macht Spaß", sagte Gut nach dem 15. Weltcupsieg ihrer Karriere, dem fünften in der Königsdisziplin und insgesamt dritten in Val d'Isere, wo sie vor drei Jahren ihren ersten Abfahrtserfolg gefeiert hatte. In der Gesamtwertung liegt die dreifache Saisonsiegerin nun nur noch zwei Zähler hinter der führenden Lindsey Vonn, die in ihrem 350. Weltcup-Rennen nach überlegener Zwischenbestzeit ausschied.

Vonn in Schwierigkeiten

Vonn vermied zwar in akrobatischer Manier einen Sturz, sagte aber, dass sie sich nicht wohlfühle und rauschte sofort ins Hotel ab, um sich vom Teamarzt genauer durchchecken zu lassen. Hinter ihrem Riesentorlauf-Start am Sonntag (10.30 Uhr/13.30 Uhr) in Courchevel stand deshalb vorerst ein Fragezeichen. Vonn hatte zuletzt vor einer Woche in Aare den Riesentorlauf gewonnen und hält bei 71 Weltcup-Siegen.

Die Egalisierung der Abfahrtsbestmarke von Annemarie Moser-Pröll, die 36-mal in der schnellsten Alpin-Disziplin triumphierte, schien zunächst zum Spaziergang zu werden. Mit 58,34 Sekunden lag Vonn bei Halbzeit klar voran. Zum Vergleich: Die Zwischenzeit von Gut lautete an dieser Stelle nur 58,82. Doch dann verschnitt es Vonn den Ski und der Weg war damit erneut frei für Gut, die am Vortag mit dem Minimalvorsprung von einer Hundertstel die Super-Kombination vor der US-Topfavoritin gewonnen hatte.

Suter, die schon in Lake Louise Abfahrtszweite gewesen war, machte den Schweizer Doppel-Erfolg perfekt. "Man hat schon in Lake Louise gesehen, dass sie gut drauf ist. Doch viele unterschätzen sie, denn es gibt wenige, die Kurven so gut fahren können wie sie", meinte Gut zur Leistung ihrer 30-jährigen Teamkollegin.

Hütter kennt den Fehler

Hütter verfehlte im vierten Speed-Rennen der Saison erstmals das Podest. "Ich dachte mir schon bei der Zieldurchfahrt, dass die zwei Hundertstel nicht hätten sein müssen", so die 23-Jährige, die auch wusste, wo sie die entscheidende Zeit verloren hatte. "Ich war im unteren Teil bei einer Kurve zu spät, da hat mir ein Meter gefehlt und auch der eine oder andere km/h an Geschwindigkeit."

Im Abfahrts-Weltcup fehlen ihr als Dritter nur zehn Punkte auf das Spitzen-Duo Vonn und Suter. "Ich schaue trotzdem nur von Rennen zu Rennen, alles andere wäre nicht richtig", sagte Hütter. Mit Nicole Schmidhofer (+0,89) und Mirjam Puchner (0,92) auf den Plätzen sieben und acht noch zwei weitere ÖSV-Damen in die Top Ten. (APA/red, 19.12. 2015)