Kalwang – Die Ermittlungen nach dem Kältetod eines knapp drei Jahre alten Mädchens aus dem obersteirischen Kalwang (Bezirk Leoben) werden voraussichtlich bald eingestellt. Das sagte Polizeisprecher Fritz Grundnig am Samstag. Die Ermittlungen gingen zwar nach wie vor in alle Richtungen, allerdings gebe es keine Hinweise, die zu neuen Erkenntnissen führen würden.

Das knapp dreijährige Kind war in der Nacht auf Donnerstag aus der elterlichen Wohnung verschwunden, nachdem seine Mutter es gegen 19.30 Uhr ins Bett gebracht hatte. Als die Frau gegen Mitternacht bemerkte, dass die zuvor versperrte Wohnungstür offen stand und das Mädchen weg war, schlug sie Alarm. Mehr als zwei Stunden später fanden die Helfer der Suchaktion die Kleine etwa einen Kilometer entfernt im Liesingbach treibend. Stundenlang wurde sie reanimiert, letztlich aber ohne Erfolg. Sie starb gegen 10.00 Uhr im Landeskrankenhaus Graz. Die Mutter hatte am Freitag ausgesagt, dass sie ihr Kind nie beim Schlafwandeln beobachtet hätte.

Vater wird befragt

Keine neuen Erkenntnisse erwartet sich die Polizei von der Befragung des Vaters, die am Samstagnachmittag stattfinden soll. Der Mann, der schon länger von der Mutter des Kindes getrennt lebt, hatte sich in der fraglichen Nacht nachweislich andernorts aufgehalten.

Derzeit würden noch Spuren vom Fundort des Mädchens gesichtet und ausgewertet, so Grundnig. Es geht um die Frage, ob das Kind an dieser Stelle in den Bach gestürzt war oder möglicherweise weiter oben und mitgespült wurde. "Wir erwarten uns aber keine großen Hinweise." Meldungen, wonach der Gerichtsmediziner von außen nicht sichtbare Verletzungen an der Leiche des Kindes festgestellt hätte, entsprächen nicht den Tatsachen, sagte der Polizeisprecher. (APA, 19.12.2015)