Teheran/Moskau – Der Iran will in den kommenden Tagen den größten Teil seines angereicherten Urans nach Russland abtransportieren. Damit setzt die Islamische Republik einen Teil der Forderungen des Atom-Abkommens mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland um.

Rund neun Tonnen des spaltbaren Materials würden per Schiff nach Russland gebracht, sagte der Chef der iranischen Atom-Behörde, Ali Akbar Salehi, am Samstag der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA. Dies entspricht in etwa der Menge, die das Land laut Abkommen ausführen muss. Gleichzeitig muss der Iran auch die Zahl der in Uran-Anlagen eingebauten Zentrifugen reduzieren.

Vorgaben aus Vertrag

Die Mitte Juli geschlossene Vereinbarung sieht eine schrittweise Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran vor, wenn das Land sein Atomprogramm beschränkt. Die Regierung in Teheran hatte am Mittwoch angekündigt, in den kommenden zwei bis drei Wochen die Vorgaben des Vertrags zu erfüllen. Tags zuvor hatte die Internationale Atomenergiebehörde nach zwölf Jahren ihre Ermittlungen zum mutmaßlichen Atomwaffenprogramm des Irans eingestellt. Die Islamische Republik soll unter dem Deckmantel eines Programms zur zivilen Nutzung der Kernenergie heimlich an Atomwaffen gearbeitet haben. Die Führung in Teheran hatte dies stets zurückgewiesen. (APA/Reuters, 19.12.2015)