Zwei Demonstranten der Gruppe "Verlierer bei Frauen".

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Tokio – Eine Gruppe wütender Single-Männer hat in Tokio gegen die Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes demonstriert. Mit der "kapitalistischen" Veranstaltung würden Alleinstehende diskriminiert, erklärten die etwa 20 Japaner am Samstag, die sich selbst "Loser (Verlierer) bei Frauen" nennen.

"In dieser Welt wird Geld aus verliebten Menschen gesaugt, und glückliche Menschen fördern den Kapitalismus", sagte der Chef der Gruppe, die sich früher Revolutionäre Verlierer-Liga nannte und vom Kommunismus inspiriert ist. Weihnachten sei das "symbolischste Ereignis" für dieses Phänomen.

"Zerschmettert Weihnachten"

Die Demonstranten zogen durch das belebte Tokioter Einkaufsviertel Shibuya, wo am Samstag zahlreiche Familien und Paare Weihnachtsgeschenke kauften. "Zerschmettert Weihnachten", stand auf Plakaten der Gruppe. Mit der Kundgebung sollten auch "ungeliebte Männer" unterstützt werden, sagte ein Teilnehmer, der sich MarkWater nannte. Männer, die keine Freundin hätten oder unverheiratet seien, würden in Japan diskriminiert.

In Japan gibt es zu Weihnachten keine offiziellen Feiertage. In dem mehrheitlich buddhistischen und shintoistischen Land gibt es nur wenige Christen. Weihnachten wird vor allem als romantisches Ereignis für Paare zelebriert, die Straßen von Tokio sind schon Wochen zuvor dekoriert. Die Männer-Gruppe demonstriert immer wieder gegen westliche Festtage, die nach Japan importiert wurden, so auch gegen den Valentinstag. (APA, 19.12.2015)