Sanaa – Der Sondergesandte der Vereinten Nationen für den Jemen, Ismail Ould Sheikh Ahmed, hat die brüchige Waffenruhe in dem Land beklagt. Er sei "sehr beunruhigt" wegen der zahlreichen Verstöße gegen die Feuerpause, erklärte Ould Sheikh Ahmed am späten Freitag in der Schweiz, wo die Friedensverhandlungen weiter stockten.

Alle Seiten seien aufgerufen, die Waffenruhe zu achten und Hilfsorganisationen die Arbeit zu ermöglichen. Bei den Gesprächen in der Schweiz hatte Ould Sheikh Ahmed am Freitag nach Angaben aus Verhandlungskreisen versucht, die Konfliktparteien wieder an einen Tisch zu bekommen. Demnach wurde angestrebt, die Verhandlungen am Samstag fortzusetzen. Die Rebellen hatten am Freitag unter Verweis auf die brüchige Waffenruhe weitere Gespräche verweigert. Sie betonten aber, den Prozess nicht abbrechen zu wollen.

Die jemenitische Regierung und ihre regionalen Verbündeten wollen mit einer seit Dienstag für zunächst sieben Tage geltenden einseitigen Waffenruhe die parallel stattfindenden Gespräche in der Schweiz unterstützen. Eine von Saudi-Arabien angeführte arabische Militärkoalition fliegt seit März Luftangriffe im Jemen. Sie zielen auf mutmaßliche Stellungen der Houthi-Rebellen. Die schiitischen Houthis kämpfen gegen die regierungstreuen Kräfte des sunnitischen Staatschefs Abd Rabbo Mansour Hadi. (APA, 19.12.2015)