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Ursula von der Leyen.

Foto: REUTERS/Fabrizio Bensch

Berlin – Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) engagiert sich einem Zeitungsbericht zufolge privat in der Flüchtlingshilfe und hat zeitweise einen jungen Syrer bei sich zu Hause aufgenommen. Im Herbst 2014 sei der heute 20-jährige Syrer in das Haus der von der Leyens in Beinhorn nahe Hannover eingezogen, berichtete die "Bild am Sonntag".

Die Ministerin habe ihm bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz und bei der Integration in den deutschen Alltag geholfen. Seit Frühjahr 2015 absolviert der Flüchtling, der dem Bericht zufolge Anfang 2014 nach Düsseldorf geflohen war, eine Ausbildung als Pilot an einer Flugschule. Er habe eine kleine Wohnung in Hannover und einen sicheren Aufenthaltsstatus. Die Familie von der Leyen hatte den jungen Mann demnach über den Reitsport kennengelernt.

Von der Leyen sagte der "Bild am Sonntag", der Syrer zeige, "wie viel Kraft in so jungen Flüchtlingen steckt, wenn wir ihnen am Anfang Zuversicht geben". Die Ministerin hob hervor: "So viele Flüchtlinge wollen Fuß fassen und etwas in Deutschland schaffen. Diesen Schwung sollten wir aufnehmen und fördern, dann gelingt Integration."

"Unser Leben bereichert"

Der Syrer gibt dem Bericht zufolge mittlerweile die Hilfe, die er erfahren hat, an andere Flüchtlinge weiter. Zwei Mal in der Woche sei er als Helfer in einer Asylunterkunft aktiv. Auf staatliche Leistungen in Deutschland habe der Syrer bewusst verzichtet, da seine Familie über genügend Geld verfüge: "Es gibt Flüchtlinge, die das Geld vom Staat dringender brauchen. Ich habe nur Sicherheit gesucht", zitierte das Blatt den jungen Mann. Er sei aus seiner Heimatstadt Damaskus geflohen, weil er in der Armee des syrischen Machthabers Bashar al-Assad kämpfen sollte. Da er Sunnit sei, hätten ihn auch die Rebellen rekrutieren wollen.

Der junge Flüchtling, der engen Kontakt mit der Familie von der Leyen hält und dort auch in diesem Jahr Weihnachten mitfeiert, habe "unser Leben bereichert", sagte die Ministerin laut "Bild am Sonntag". Sie fügte hinzu: "Für meine Kinder ist es unglaublich lehrreich zu sehen, wie sehr er sich durchbeißen musste." (APA, AFP, 20.12.2015)