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Hillary Clinton bei der Fernsehdebatte der Demokraten.

Foto: AP Photo/Jim Cole

Verschlüsselung ist Geheimdiensten ein Dorn im Auge. Seit den Aufdeckungen durch Edward Snowden ist klar, dass alles daran gesetzt wird, verschlüsselte Kommunikationskanäle abzuhören. Auch seitens der Politik kommt immer wieder die Forderung, dass sichere Kommunikation abgehört werden muss. Die US-Präsidentschaftsanwärterin Hillary Clinton hat im Rahmen einer Fernsehdebatte Verschlüsselung nun als "Terroristen-Tool, das bei den Paris-Anschlägen eingesetzt wurde", bezeichnet.

"Manhattan-ähnliches Projekt"

Clinton schlägt vor, dass Regierung und Technologiebranche in einem "Manhattan-ähnlichem Projekt" zusammenarbeiten sollen anstatt Verschlüsselung zu knacken, damit Ermittler in Zukunft Attacken verhindern können, berichtet "The Verge". Manhattan war der Codename des Forschungsprojekts im Zuge dessen im Zweiten Weltkrieg die Atombombe entwickelt wurde.

Dabei fordert Clinton allerdings nicht, dass Technologiefirmen zum Einbau von Hintertüren für Ermittler gezwungen werden. "Vielleicht ist ein Backdoor nicht das richtige Tor, und ich verstehe was Apple und andere darüber sagen. Ich glaube nur, dass es einen Weg geben muss. Und ich hoffe, dass unsere Tech-Firmen mit der Regierung zusammenarbeiten um das herauszufinden", so Clinton.

Ihre Forderungen bleiben vage und werden von Beobachtern sehr kritisch diskutiert. So ist nicht klar, was sie genau damit meint, dass es zwar keine Hintertüren geben, Firmen und Regierung aber dennoch zusammenarbeiten sollen. Die Politikerin der Demokraten gestand in der Debatte ein, dass sie über die Technologie nicht gut genug Bescheid wisse, um ihre Forderungen zu präzisieren. Sie habe aber "viel Vertrauen in unsere Tech-Experten".

Pläne in Österreich

Auch in Österreich wird im Kampf gegen Terrorismus die Überwachung verschlüsselter Kommunikation gefordert. So kündigte Justizminister Wolfgang Brandstetter an, dass man an einer "zielgerichteten und besseren Telefon- und SMS-Überwachung" von Internettelefoniediensten wie Whatsapp oder Skype arbeite. (br, 20.12.2015)