Bild nicht mehr verfügbar.

Die Wunderlampe wird womöglich auch nicht mehr helfen: Fast ein Drittel der republikanischen Wähler wollen die fiktive Heimatstadt des Disney-Helden Aladdin bombardieren.

Foto: Disney Theatrical Productions/AP

Agrabah: Die Stadt klingt offenbar so arabisch und bedrohlich, dass einige republikanische Wähler sie gern in Schutt und Asche sehen wollen. Einer Umfrage des den Demokraten nahestehenden Meinungsforschungsinstituts Public Policy Polling zufolge würden 30 Prozent der republikanischen Wähler eine Bombardierung Agrabahs unterstützen. Nur 13 Prozent sind dagegen, 57 Prozent sind sich nicht sicher.

Nur existiert der Ort ausschließlich im Disneyfilm "Aladdin". Es ist die fiktive Heimat des Helden, "Stadt voller Geheimnisse, voller Zauber und der verlockendsten Angebote diesseits des Jordans!", wie der Erzähler zu Beginn des Films erklärt. Das Umfrageergebnis sagt jedoch einiges über einen Teil der republikanischen Wählerschaft aus, der mehr oder weniger im Automatismus arabisch-klingende Orte bombardieren will.

Man muss hinzufügen: Das war die einzige "Trickfrage" – sie kam nach der Frage, ob man die Internierung von japanischstämmigen Amerikanern im Zweiten Weltkrieg rückblickend unterstütze (28 Prozent stimmten zu), und vor der Frage nach der Einreihung in das politische Spektrum zwischen "sehr liberal" und "sehr konservativ". Zudem sprachen sich auch 19 Prozent der demokratischen Wählerschaft für einen Angriff auf Agrabah aus.

Einreisestopp für Muslime: Mehr als 50 Prozent dafür

Interessanter sind deshalb andere Ergebnisse der Studie: Mehr als ein Viertel der befragten republikanischen Wähler sprachen sich dafür aus, dass der Islam in den USA illegal sein sollte. Fast 30 Prozent würden Moscheen in den USA schließen.

Mehr als die Hälfte der Befragten unterstützen außerdem einen Einreisestopp für Muslime in die USA, ähnlich wie Donald Trump ihn bereits gefordert hatte. Auch die Idee des Immobilientycoons, eine nationale Datenbank für Muslime einzurichten, befürworten 46 Prozent. Da überrascht es nicht, dass auch die meisten Befragten (34 Prozent) Trump am ehesten als republikanischen Präsidentschaftskandidaten unterstützen. Auf Platz zwei und drei folgen weit abgeschlagen Ted Cruz mit 18 und Marco Rubio mit 13 Prozent. (maa, 21.12.2015)