Miami – Im Handumdrehen ist es dem US-Astronauten Scott Kelly gelungen, bei einem Außenbordeinsatz an der Internationalen Raumstation (ISS) eine defekte Bremsvorrichtung wieder in Gang zu bringen. "Es war ganz einfach", sagte Kelly am Montag bei der Liveübertragung aus dem All, nachdem er der blockierenden Bremse zwei Schläge verpasst hatte.

Für Ankunft gerüstet

Damit war der Hauptgrund für den Einsatzes auch schon erfüllt. Insgesamt dauerte der Einsatz von Kelly und seinem US-Kollegen Tim Kopra 196 Minuten – und damit nur etwa halb so lang wie ein regulärer Außenbordeinsatz. Der nun wieder voll einsatzfähige Roboterarm dient dazu, die unbemannten Raumtransporter heranzuholen, mit denen der Nachschub für die ISS gesichert wird.

Der Roboterarm war zuletzt bei der Ankunft des privaten Transporters "Cygnus" am 9. Dezember im Einsatz. Die beiden Astronauten sollten nun dafür sorgen, dass die für Mittwoch geplante Ankunft des russischen Progress-Raumschiffs reibungslos über die Bühne gehen kann. Alle Versuche der NASA, die Panne vom Kontrollzentrum in Houston aus zu beheben, waren gescheitert.

Nachdem sie die Reparatur an der Bremsvorrichtung vorgenommen hatten, verlegten Kelly und Kopra an der ISS-Außenseite Kabel, um eine neue Andockstation für kommerzielle Raumtransporter einzurichten. Für Kelly war es der dritte Einsatz außerhalb der Raumstation in seiner Karriere, für Kopra der zweite. In der Geschichte der ISS war es der 191. Außenbordeinsatz. (APA, 21.12.2015)