Innsbruck – Die Staatsanwaltschaft hat gegen den 44-jährigen Beschuldigten im Fall eines in seinem Schrebergarten getöteten Innsbruckers (59) Anklage erhoben. Ein Verhandlungstermin stand noch nicht fest, da die Einspruchsfrist noch lief, sagte der Sprecher der Anklagebehörde, Hansjörg Mayr, der APA und bestätigte damit einen Bericht der "Tiroler Tageszeitung" (Dienstag-Ausgabe).

Dem 44-Jährigen legt die Staatsanwaltschaft zur Last, sein Opfer vorsätzlich getötet zu haben, indem er ihm mehrfach einen Stein auf den Kopf geschlagen habe. Dabei habe sich der gebürtige Deutsche mit italienischer Staatsbürgerschaft zwar in einem Rauschzustand befunden, sei aber zurechnungsfähig gewesen. Der 44-Jährige gab laut Mayr an, den Innsbrucker wegen eines "sexuellen Annäherungsversuches" erschlagen zu haben. Im Mai hatte der Mann vor der Haftrichterin ein Geständnis abgelegt, jedoch die Tötungsabsicht bestritten.

Leiche bei Dreharbeiten entdeckt

Nach der Tat soll der Beschuldigte laut Staatsanwaltschaft noch in die Wohnung seines Opfers gefahren sein, um die Katze zu füttern. Den Hund des 59-Jährigen soll er zunächst mitgenommen, ihn dann aber in Kufstein auf seiner Flucht nach Bayern ausgesetzt haben.

Das 59-jährige Opfer war Ende März von seinem Sohn als vermisst gemeldet worden. Zunächst galt der 44-Jährige noch als Zeuge, später fahndeten die Ermittler mit einem Europäischen Haftbefehl nach dem Mann. Der Angeklagte hatte nämlich in der Schrebergartenhütte des Innsbrucker gewohnt und war laut Ermittlungen der letzte der den 59-Jährigen lebend gesehen haben dürfte.

Nach der Leiche des 59-Jährigen war zunächst mehrere Wochen gesucht worden, ehe sie ein Kameramann zufällig bei Dreharbeiten in dem Schrebergarten entdeckte. Eine Woche später, am 23. April, wurde der 44-Jährige schließlich in der Nähe einer Pension in München-Ramersdorf festgenommen, wo er untergetaucht war. (APA, 22.12.2015)