Wien – Der Molekularbiologe Julius Brennecke vom Institut für molekulare Biotechnologie (IMBA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien erhält einen "Consolidator Grant" des Europäischen Forschungsrats ERC, teilte das Institut am Dienstag mit. Diese mit zwei Millionen Euro dotierte Förderung soll Wissenschaftern ermöglichen, ihre Position als eigenständige Forscher zu konsolidieren.

Brennecke hat bereits 2010 einen "Starting Grant" des ERC zum Aufbau seiner Forschungsgruppe am IMBA erhalten. Dies hat nach Angaben des Instituts entscheidend dazu beigetragen, sein Labor zu einem der führenden im Themenbereich der "RNA Interferenz" zu machen. Die neuerliche ERC-Förderung ermögliche ihm, "weiterhin Top-Wissenschafter zu rekrutieren und mehr Risiko bei den Projekten einzugehen", sagte Brennecke.

piRNA Signalweg unter der Lupe

Der in München geborene Wissenschafter widmet sich einem speziellen Signalweg ("piRNA Signalweg) in der Fruchtfliege Drosophila, der in allen Tieren zu finden ist. RNA-Moleküle sind ähnlich aufgebaut wie die Erbsubstanz (DNA) und erfüllen wichtige Übersetzungs- und Steuerungsaufgaben in Zellen. Der piRNA Signalweg spielt in Keimzellen eine grundlegende Rolle bei der Unterdrückung von potenziell schädlichen Abschnitten der DNA.

Mit dem European Research Council (ERC) fördert die EU Grundlagenforschung in Europa. Vergeben werden u.a. "Starting- und Consolidator-Grants" für Nachwuchswissenschafter und "Advanced Grants" für etablierte Forscher. (APA, 22.12.2015)