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Die Xbox One benötigt mehr Strom als die PS4 und ungefähr dreimal so viel wie Nintendos (deutlich leistungsärmere) Wii U.

Stromverbrauchs-Entwicklung der Konsolen.

Foto: British Gas
Foto: British Gas

Waschmaschinen und andere Großgeräte werden im Stromverbrauch immer sparsamer, Spielkonsolen jedoch immer hungriger. Zu diesem Schluss kommt der Stromerzeuger British Gas in seinem neuesten "Home Energy Report". Dieser zeigt aber nicht nur Unterschiede zwischen der Frühzeit des Wohnzimmergamings und heute, sondern auch zwischen aktuellen Konsolengenerationen.

Errechnet wurde der jährliche Aufschlag auf die Stromrechnung durch die Konsolen auf Basis aktueller britischer Strompreise für Endverbraucher. Gemäß den Zahlen hat sich dieser Wert in 25 Jahren in etwa vervierfacht.

Deutlicher Anstieg Mitte der 2000er-Jahre

So kostet der Betrieb eines Super Nintendo (1990) pro Jahr zwölf Pfund (ein Pfund entspricht aktuell rund 1,36 Euro). Das wiederum bedeutet unter Berücksichtigung des Stand-by-Verbrauchs, dass man pro Pfund rund 48 Stunden Spielzeit aus dem Gerät holen kann. Ein Wert, der lange ziemlich konstant blieb.

Sowohl die Super Nintendo-Nachfolger N64 (11 Pfund) und Gamecube (13 Pfund), als auch die ersten beiden Playstation-Generationen (12 und 14 Pfund) liegen in etwa auf dem gleichen Level. Lediglich die erste Xbox sticht in diesem zeitlichen Rahmen mit einem Kostenfaktor von 20 Pfund deutlich hervor.

Xbox One vor PS4 und Wii U

Der durchschnittliche Desktop-PC wiederum belastet die Stromrechnung mit 27 Pfund pro Jahr ungefähr so stark wie die Xbox 360 (29 Pfund). Die Playstation 3 benötigt mit 32 Pfund bereits ein wenig mehr Strom.

Bei den aktuellen Konsolen erweist sich die Xbox One mit 43 Pfund Jahresstrom-Ausgaben am teuersten, obwohl sie der PlayStation 4 (35 Pfund) in puncto Performance etwas unterlegen ist. Nintendo hat darauf verzichtet, mit der Wii U auf eine x86-Hardwareplattform zu wechseln. Damit ist sie zwar die leistungsärmste der aktuellen Wohnzimmerplattformen, konsumiert dafür aber nur ein Drittel der Energie (14 Pfund), die die Xbox One beansprucht. Dazu liegt die Wii U bei den Jahreskosten nur um einen Pfund über ihrem direkten Vorgänger.

Von der Spielekiste zur Online-Entertainmentplattform

Grundsätzlich ist auch die Hardware unter der Haube der Konsolen über die Jahre energieeffizienter geworden. Jedoch haben die Geräte deutlich an Leistungsfähigkeit und Funktionsumfang zugelegt, zitiert der Mirror einen Sprecher von British Gas.

Was vor einem Vierteljahrhundert eine reine Spieleplattform für lokales Gaming auf einem Bildschirm war, ist heute ein voll vernetzter Hub für Medienkonsum und Multiplayer-Vergnügen. Nicht berücksichtigt ist, dass die gleichen Konsolen mit der Zeit durch Hardware-Revisionen und Softwareoptimierungen immer sparsamer werden. So schluckte die erste Fassung der Playstation 3 beispielsweise doppelt so viel Energie wie später erschienene Ausgaben.

Spielevergleich

Eine – allerdings etwas dubiose – Berechnung für die durch Spiele verursachten Stromnebenkosten liefert British Gas ebenfalls. Für das "Durchspielen" von "World of Warcraft" und all seinen Erweiterungen veranschlagt man 1.180 Stunden oder 31,66 Pfund Stromverbrauch. "Starcraft 2: Heart of the Swarm" wird mit 331 Stunden und 8,88 Pfund beziffert.

Das Rollenspiel-Epos "The Witcher 3" veranschlagt man mit 97 Stunden und 3,86 Stunden. Trotz längerer Spielzeit von 104 Stunden fallen die Stromkosten für "Skyrim" mit 3,56 Pfund etwas niedriger aus – wohl weil das Spiel bereits etwas älter ist, moderne Spiele-PCs weniger fordert und für Xbox One und Playstation 4 bislang auch nicht umgesetzt wurde. Genaue Angaben über die Kalkulation der Spielzeit oder verwendete Plattformen fehlen allerdings, was den Vergleich wenig aussagekräftig macht. (gpi, 22.12.2015)