Wien – Die österreichische Fußball-Nationalmannschaft reist am 8. Juni 2016 in ihr EM-Teamhotel "Moulin de Vernegues" bei Mallemort. Dies bestätigte ÖFB-Präsident Leo Windtner im Rahmen der am Dienstag in Wien präsentierten Sicherheits-Kooperation mit dem Innenministerium.
Ursprünglich war die Ankunft in Frankreich am 5. Juni geplant gewesen. Da jedoch das erste Gruppenspiel erst am 14. Juni (in Bordeaux gegen Ungarn) steigt, entschied man sich für einen längeren Verbleib in der Heimat.
Der aktuelle Plan der unmittelbaren EM-Vorbereitung sieht nun laut Windtner vor, dass vom 22. bis 30. Mai ein Trainingslager im Ausland über die Bühne geht. Am 31. Mai und 4. Juni finden die letzten Testspiele in Österreich statt, nach einer Regenerationseinheit am 5. Juni dürften David Alaba und Co. noch zwei Tage zur freien Verfügung haben, ehe es nach Frankreich geht.
Gegner gesucht
Die Gegner für die beiden EM-Generalproben stehen ebenso wie jene für die Freundschaftsspiele am 26. und 29. März noch nicht definitiv fest. Fix ist nur, dass die ÖFB-Auswahl den März-Lehrgang in Stegersbach abhalten und am 29. März ein Heimspiel austragen wird. Ob drei Tage zuvor daheim oder auswärts getestet wird, ist noch offen.
Außerdem erklärte Windtner, dass für die Partien gegen Ungarn (14. Juni in Bordeaux) sowie gegen Portugal am 18. Juni im Pariser Prinzenpark-Stadion je rund 8.000 Tickets für österreichische Fans zur Verfügung stehen, für das Duell mit Island am 22. Juni in Paris/St. Denis rund 15.000. Diese Kontingente könnten sich noch erhöhen, sollten die gegnerischen Nationalverbände nicht alle ihre Karten benötigen. Diesbezüglich dürfte man im ÖFB bis spätestens Anfang März bescheid wissen.
Zehn-Punkte-Maßnahmenpaket
Damit bei dem Turnier die Sicherheit des ÖFB-Teams und der Fans gewährleistet ist, haben Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und Windtner ein Zehn-Punkte-Maßnahmenpaket ausgearbeitet. Es beinhaltet die Einsetzung einer Taskforce, dem Vertreter von Innenministerium, ÖFB und Sports Media Austria angehören. Außerdem wird die nationale Fußball-Informationsstelle des Innenministeriums personell verstärkt, ein Sicherheitskonzept für die EM-Gruppenphase erarbeitet und die Zusammenarbeit mit der EU, dem Europarat und der UEFA intensiviert.
Ein polizeilicher Verbindungsbeamter wird ins französische Innenministerium entsandt, szenekundige österreichische Beamte begleiten österreichische Fans nach Frankreich und die Zusammenarbeit mit den für öffentlichen Reiseverkehr zuständigen Institutionen wie Fluglinien oder ÖBB wird gesucht.
Präventions-Workshops
Abgerundet wird der Zehn-Punkte-Plan mit Präventions-Workshops zur Gefahrenabwehr für die österreichische Delegation, einer Vereinbarung für Informationsmanagement und auch mit nationalen Sicherheitsmaßnahmen. Dabei geht es etwa um den reibungslosen Ablauf von Public-Viewing-Veranstaltungen in Österreich.
Im ÖFB-Team-Hotel "Moulin de Vernegues" werden ständig drei Sicherheitsbeamte wohnen. Jeder Bustransfer der Auswahl wird von einer Polizeieskorte begleitet, Trainings- und Medienzentrum werden permanent überwacht. "Wir wollen im Vorfeld nicht dramatisieren, aber auch nicht verharmlosen", erklärte Windtner. (APA, 22.12.2015)