Brüssel – Die Grenzschutzagentur Frontex soll wegen der Flüchtlingskrise nach dem Willen ihres Leiters Fabrice Leggeri erheblich ausgebaut werden. Wichtig sei vor allem, dass die Agentur künftig operativ unabhängiger arbeiten könne, sagte Leggeri der "Welt" (Mittwoch). "Und dass wir dank der zusätzlichen Mittel in die Systeme investieren können, die wir für ein gutes Grenzmanagement brauchen."
Falls die EU-Mitgliedsstaaten der von der EU-Kommission geplanten Mandats- und Budgeterweiterung zustimmten, solle vor allem in neue Instrumente für die Luftüberwachung investiert werden, kündigte Leggeri an. Bisher sei Frontex hier weitgehend auf die Unterstützung der Mitgliedsstaaten angewiesen.
"Deutliches Signal"
Künftig wolle man auch Bilder und Informationen aus erster Hand beziehen. "Das ist sehr entscheidend", sagte Leggeri. "Vor allem in den Fällen, wo ein EU-Land um Unterstützung bittet und die anderen Mitgliedsstaaten keine zusätzlichen Mittel zu Verfügung stellen."
Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten auf dem EU-Gipfel vergangene Woche schon ein deutliches Signal zum verstärkten Schutz der gemeinsamen Außengrenzen gegeben. Die Mitgliedsländer wollen sich bis Mitte 2016 auf den Ausbau von Frontex verständigen, beschloss der EU-Gipfel in Brüssel. (APA, 23.12.2015)