Eine Demonstrantin hält ein Schild mit der Aufschrift "Liebe ist Liebe" vor dem griechischen Parlament.

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Athen – Gegen der Widerstand konservativer Abgeordneter und der orthodoxen Kirche hat das griechische Parlament in der Nacht auf Mittwoch eingetragene Lebenspartnerschaften für Homosexuelle gebilligt. Für das Gesetz stimmten 193 von 249 anwesenden Abgeordneten, 56 Parlamentarier waren dagegen.

Ministerpräsident Alexis Tsipras, der einer linksgeführten Regierung vorsteht, sprach von einem "wichtigen Tag für die Menschenrechte". Das Gesetz beende eine Praxis "der Rückständigkeit und der Schande".

Annullierung von Partnerschaften

Griechenland war bisher einer der letzten Mitgliedstaaten der Europäischen Union, in denen Homosexuelle keine Lebenspartnerschaften schließen konnten. Zwei im Jahr 2008 geschlossene Partnerschaften wurden ein Jahr später gerichtlich annulliert. Gegen das Gesetz stemmte sich vor allem die Kirche.

Vor dem Parlament demonstrierten während der Debatte einige Hundert Menschen die unter dem Motto "Liebe ist keine Sünde" für die Gewährung aller Rechte für Homosexuelle forderten. Gleichgeschlechtlichen Paaren wird aber die Adoption von Kindern weiterhin nicht erlaubt. (APA, 23.12.2015)