Der Chipkonzern Micron rechnet wegen der schwachen Nachfrage nach Halbleitern für PCs und den geringeren Preisen mit einem Verlust im zweiten Quartal. Der Fehlbetrag werde zwischen 5 und 12 Cent je Aktie liegen, kündigte das US-Unternehmen am Dienstag überraschend an. Es wäre das erste Mal in mehr als zwei Jahren, dass Micron rote Zahlen schreibt. Die Aktie gab nachbörslich fast sechs Prozent nach.
Perfekt
"Wir haben hier einen perfekten Sturm. Es handelt sich um ein saisonal schwaches Quartal. Die Nachfrage der Endkäufer ist geringer als erwartet und preislich gibt es Gegenwind", fasste die Analystin Betsy Van Hees vom Finanzdienstleister Wedbush Securities zusammen. Micron konkurriert vor allem mit den südkoreanischen Herstellern Samsung Elecronics und SK Hynix. Zuletzt investierte das Unternehmen in den Ausbau der Produktion bestimmter DRAM-Speicherchips und NAND-Halbleiter, die in Smartphones zum Einsatz kommen.
Anfang des Monats hatte die Firma aus Idaho den verbliebenen Rest am taiwanesischen Chipkonzern Inotera Memories in einem 3,2 Milliarden Dollar schweren Geschäft übernommen. In dem Quartal zu Ende 3. Dezember kam Micron auf einem Nettogewinn von 206 Millionen Dollar, was einem Minus von etwa 80 Prozent zum Vorquartal entsprach. (APA, 23.12.2015)