Washington – Die US-Weltraumbehörde Nasa hat ihre für März geplante Marslander-Mission Insight ("Interior Exploration using Seismic Investigations, Geodesy and Heat Transport") abgesagt. Es gebe ein Problem mit einem von der französischen Weltraumbehörde CNES bereitgestellten Seismografen, der mit Insight zum Mars fliegen sollte, erklärte die Nasa. Versuche, ein Leck an der Vakuumdichtung des Geräts zu reparieren, seien fehlgeschlagen.
Für einen Start im März 2016 sei die Mission daher "nicht bereit", sagte der Nasa-Wissenschafter John Grunsfeld. Der stationäre Lander Insight sollte auf der Marsoberfläche Messungen vornehmen, um die frühe geologische Entwicklung des Planeten rekonstruieren zu können, und herausfinden, ob der Marskern fest ist oder flüssig wie bei der Erde. Dazu sollte Insight unter anderem seismische Aktivitäten messen und Tiefenbohrungen vornehmen.
Die ganze Mission wackelt
Der geplatzte Starttermin im März dürfte die Mission nun drastisch verzögern oder sogar verhindern: Marsflüge sind nur alle zwei Jahre möglich. Der nächste Starttermin wäre im Mai 2018. Die Nasa ist noch nicht sicher, ob sie angesichts enger Budgetgrenzen an der Mission festhält. Die Entscheidung werde "in den kommenden Monaten" fallen, sagte Grunsfeld. Andere Marsmissionen seien von der Absage nicht betroffen. Auch eine bemannte Marsmission werde weiter für die 2030er-Jahre anvisiert.
CNES-Leiter Jean-Yves Le Gall sagte, die Absage der Mission sei "ein harter Schlag". Die einzige gute Nachricht sei, dass das Problem mit dem französischen Gerät noch auf der Erde entdeckt wurde. Der Chef des CNES-Raumfahrtzentrums in Toulouse, Marc Pircher, versprach, eine Lösung für das Problem zu finden. Bis zu dem Zeitfenster für einen Start im kommenden Jahr werde dies aber nicht gelingen. (APA, red, 23. 12. 2015)