Martina Prinz ist Leiterin des Postamts Christkindl. Viel Zeit zum Wohnen bleibt in diesen stressigsten Wochen des Jahres dann nicht mehr. Wojciech Czaja war in ihrem Haus in Adlwang (kurz) zu Besuch.

"Man sagt, Weihnachten ist die stillste Zeit des Jahres. Für mich persönlich, muss ich sagen, ist Weihnachten die mit Abstand stressigste Zeit. In den sechs Wochen von Adventbeginn bis 6. Jänner gibt es im Schnitt zwischen 80.000 und 100.000 Besucher, die das Postamt Christkindl besuchen. Der 24. Dezember selbst ist traditionell der Tag der Sammler und Philatelisten. Der Abend gehört dann ganz mir allein und meiner Familie. Das ist, wenn man so will, die Zeit zum kurzen Durchschnaufen, ehe es dann in den Endspurt bis zu den Heiligen Drei Königen geht.

"Weihnachten ist eine zwar nicht ruhige, aber immerhin besinnliche Zeit für mich." Christkindlspezialistin Martina Prinz in ihrem Wohnzimmer in Adlwang.
Foto: Dietmar Tollerian

Ich liebe Weihnachten. Es ist eine zwar nicht ruhige, aber immerhin aufregende, besinnliche Zeit für mich. Als Leiterin des Postamts Christkindl kann man wohl gar nicht anders, als dieses Fest zu lieben. Auch bei mir daheim in Adlwang, nicht weit von Steyr und Bad Hall, geht es in diesen Wochen recht farbenfroh und recht weihnachtlich zu. Das muss sein. Die Strohrehe stehen normalerweise im Garten. Fürs Fotos dürfen sie kurz ins Wohnzimmer.

Wie man sieht, ist noch alles recht neu hier. Wir wohnen hier erst seit ein paar Monaten. Das Spannende ist, dass wir von einem großen Haus in ein kleineres gezogen sind. Wir wollten uns einfach ein bissl reduzieren. Das Ganze ist ein Doppelbungalow, den wir selbst geplant haben. In der einen Hälfte wohne ich mit meinem Mann, in der anderen, spiegelverkehrten Hälfte nebenan wohnen meine Eltern. Warum Bungalow? Wir sind zwar noch jung, aber mit dem ebenerdigen, altersgerechten Wohnen wollten wir einfach schon für die Zukunft vorsorgen. Man kann nie wissen, welche Bedürfnisse man haben wird, später einmal, wenn man alt ist.

Die Wohnfläche beträgt rund 100 Quadratmeter. Besonders gut gefällt mir, dass hier keine Wand eben und gerade ist. Das ganze Haus besteht aus Nischen, Ecken und Vorsprüngen, was toll ist, weil man in den Nischen Kästen und Stauräume unterbringen kann, ohne dass sich diese in den Vordergrund drängen. Wir haben uns für eine Holzriegelbauweise entschieden, weil das sehr wohnlich und angenehm für das Raumklima ist. Außerdem haben wir im ganzen Haus Fußbodenheizung.

Was die Einrichtung betrifft, wollten wir die Böden, Türen und Möbel so neutral wie möglich halten, damit man sich nicht rasch daran sattsieht. Schließlich sollen einem diese Investitionen lange erhalten bleiben. Als Akzentfarbe haben wir grüne Teppiche, grüne Sessel, grüne Pölster und grünes Geschirr. Das ist zurzeit unsere Lieblingsfarbe. Aber es gab schon ganz andere Farben in meinem Leben! Ich hatte auch schon mal Lila, Orange und Dunkelgrün. Mal sehen, was es als Nächstes wird ...

Alles in allem ist der Wohnstil vielleicht nicht so aufregend, aber dafür sehr stimmig und ausgeglichen. Das Meiste ist neu gekauft. Alte Möbel oder irgendwelche Antiquitäten oder Krempel haben wir eigentlich nicht. Lieblingsmöbel habe ich auch keine, es geht mir eher um das große Ganze – na ja, außer vielleicht das Boxspringbett, das wir uns vor kurzem zugelegt haben. Nie wieder ohne! Man schläft wie auf einer Wolke.

Wohnen, das ist für mich eine Kombination aus Alleinsein und Gesellschaft, aus Ruhe und Halligalli, aus großen Abendessen und ruhigen Fernsehabenden zu zweit. Und wenn uns mal die Decke auf den Kopf fällt, dann fliegen wir ein- bis zweimal im Jahr nach Indonesien. Auf Sulawesi haben wir ein kleines Haus, in dem wir immer wieder für kurze Zeit vom Winter oder auch nur vom Alltag abschalten können. Das Land gefällt uns gut, wir verstehen uns gut mit den Leuten, und das Klima ... Ach, das Klima! Nein, also Wohnwünsche habe ich definitiv keine mehr. Die habe ich mir bereits alle erfüllt." (Wojciech Czaja, 24.12.2015)