Ein Mensch gerät in das Getriebe des Kapitalismus "Moderne Zeiten" mit Charles Chaplin.

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Slapstick und Groteske bringen uns zum Lachen. Genau wie Zirkus und Music Hall – in Letzteren trat Charles Chaplin bereits im zarten Alter von acht Jahren auf. Geboren 1889 im Londoner Stadtteil Brixton, blieb er nach einigen Tourneen mit Pantomimenensembles in den USA. Bald führte Chaplin auch Regie, seinen Ruhm begründeten aber die Auftritte vor der Kamera, wo er den naiven Landstreicher mit Melone und Stock gab – anfangs noch mit aggressiv-anarchistischen Untertönen, später dann als sympathisch-sentimentaler "Tramp", der den Verlierern der Gesellschaft ihre verlorene Würde zurückgab. Das Salzburger Das Kino startet am ersten Weihnachtstag eine Reihe mit Leinwandklassikern. Zum Auftakt läuft sein finanziell erfolgreichster Film The Gold Rush (Goldrausch, USA 1925). Diesmal muss der Vagabund in Alaska ums Überleben kämpfen. Die Unbilden der Natur und der Hunger veranlassen ihn dazu, seine Schuhbänder wie Spaghetti zu verspeisen.

Ab Montag folgt City Lights (Lichter der Großstadt, USA 1931): Charlie rettet einem betrunkenen Millionär das Leben, am nächsten Tag kann sich der aber an nichts erinnern. Dieses Motiv griff Bertolt Brecht später im Puntila-Stoff auf.

Zu Silvester kämpft Chaplin in Modern Times (Moderne Zeiten, USA 1936) mit den Tücken des Fließbands. Die monotone Arbeit bringt ihn in eine Irrenanstalt, später kommt er als vermeintlicher Streikführer ins Gefängnis. Einer der wenigen Hollywoodfilme der 1930er-Jahre, der Kapitalismus und die damals herrschende Weltwirtschaftskrise thematisiert. Im Jänner folgt noch u. a. die Hitler-Satire The Great Dictator. (dog, 24.12.2015)