Ein mutmaßlicher Hacker hat sich laut US-Medienberichten Zugang zu zahlreichen noch unveröffentlichten Film-Skripten sowie sensiblen Daten und E-Mail-Adressen von mehr als hundert Prominenten verschafft. "Dieser Fall hat alle Elemente eines Blockbuster-Films", sagte der zuständige Staatsanwalt der "New York Times" zufolge. "Leider sind die Umstände wahr."

Falsche Warnung

Unter seiner Beute waren noch unveröffentlichte Drehbücher von TV-Serien, Filmen sowie Sexvideos, wie aus der Strafanzeige hervorgeht, die die Zeitung veröffentlichte. Laut Anklage soll der Verdächtige eine falsche Warnung über eine vermeintliche Cyberattacke an die erbeuteten Mail-Konten geschickt haben. Er habe die Stars daraufhin nach den Passwörtern gefragt, dann die Benutzereinstellungen geändert und sich Zugang verschafft.

In einigen Fällen, in denen es Schwierigkeiten gab, an die Mail-Adressen hochkarätiger Promis zu kommen, habe der 23-Jährige Ausschau nach Fotos von Freunden gehalten, deren Accounts gehackt und sich auf diese Weise Zugang zu den gewünschten Daten verschafft. Der mutmaßliche Hacker war den Angaben zufolge aufgeflogen, nachdem er einem Radiomoderator die Drehbücher für eine TV-Serie verkaufen wollte. Dieser schaltete den Produzenten der Sendung ein, der wiederum die Behörden verständigte.

130 Personen aus der Unterhaltungs-, Sport- und Medienbranche

In den Gesprächen gab der Mann laut Staatsanwaltschaft an, Informationen von mindestens 130 Personen aus der Unterhaltungs-, Sport- und Medienbranche zu haben, darunter Sozialversicherungsnummern, unveröffentlichte Songs und Filme. Details zu den Opfern wurden zunächst nicht bekannt. Dem Mann werden Urheberrechtsverletzung und Identitätsdiebstahl zur Last gelegt. Er sitzt laut den Berichten in Untersuchungshaft. (APA, 23.12. 2015)