Im Norden Kenias, an der Grenze zu Somalia, haben islamistische Milizen ("Al-Shabaab") einen Bus überfallen und von den Insassen verlangt, die Christen unter ihnen auszuliefern, damit sie getötet werden können. Die muslimischen Passagiere weigerten sich nach Augenzeugenberichten mit den Worten "Entweder tötet ihr alle oder keinen". Die Miliz zog ab. Bei einem früheren Überfall war es allerdings zu einem Massaker unter Christen gekommen.

Christen sind derzeit wohl die meistverfolgte Religionsgruppe. In Syrien und im Nordirak werden sie von der Terrormiliz IS ermordet oder müssen fliehen. Die uralten orientalischen christlichen Kirchen in diesem Raum stehen vor der Vernichtung. Die koptischen Christen in Ägypten, die als ihren Gründer den Evangelisten Markus betrachten, werden immer wieder von Islamisten angegriffen. In vielen Ländern Asiens und Afrikas, etwa in Pakistan, Libyen oder Nigeria, leben Christen höchst gefährlich. Es gab aber auch in diesem Jahr buddhistische Mobs gegen Christen in Sri Lanka, ebenso in Myanmar. In Indien schürt die hindu-nationalistische Regierung Spannungen gegen Muslime und Christen. Dies wurde bei einer Konferenz des EU-Parlaments zu dem Thema berichtet.

Die Verfolgung ist größer und hat eine größere Beschleunigung, als bisher bewusst war. Noch ein Symptom für einen "Kampf der Kulturen". (Hans Rauscher, 23.12.2015)