Moskau – Im Syrienkrieg wollen Russland und das Golfemirat Katar direkte Gespräche der syrischen Opposition mit der Regierung unterstützen. Das sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow bei einem Treffen mit seinem katarischen Kollegen Khaled al-Attiyah am Freitag in Moskau.

Zugleich betonten die beiden Chefdiplomaten, dass ihre Positionen zur Zukunft des syrischen Machthabers Bashar al-Assad weiterhin stark auseinandergingen. Russland stützt Assad aktiv mit Luftangriffen auf Ziele in Syrien sowie mit Waffenlieferungen.

"Wir halten Assad nicht für einen legitimen Präsidenten. Er hat chemische Waffen gegen sein Volk eingesetzt", sagte hingegen Attiyah. Katar sehe für Assad keine politische Zukunft. Ebenso positionieren sich die USA.

Katar will Opposition nicht listen

Attiyah sprach sich auch dagegen aus, vor Beginn von Verhandlungen Listen der syrischen Oppositionsgruppen zu erstellen. Katar sei gegen die Klassifizierung dieser Gruppen. Es sei wichtiger, zu verstehen, warum sich diese Gruppe bewaffnet hätten, was ihre Ziele und Motive seien, meinte der Außenminister des Golfstaates. Katar wird von verschiedener Seite vorgeworfen, sunnitische Extremistenmilizen in Syrien zu unterstützen.

Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, im Kampf gegen die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) habe die russische Luftwaffe in der vergangenen Woche fast 40 Ölanlagen sowie mehrere Tanklaster des IS zerstört. Der Handel mit gestohlenem Öl gilt als eine der Haupteinnahmequellen der Terroristen in Syrien und im Irak. Insgesamt hätten russische Kampfjets seit Beginn der Intervention am 30. September mehr als 5200 Angriffe geflogen, hieß es. (APA, 25.12.2015)