Manila – Bei einer Anschlagserie auf den Philippinen hat eine islamische Rebellengruppe neun Zivilisten getötet. Nach Behördenangaben vom Samstag starben zudem vier Aufständische bei Gefechten mit der Armee. Die Attentate ereigneten sich bereits am Heiligen Abend (Donnerstag) auf der südlichen Insel Mindanao. Die Rebellen erschossen dort sieben Bauern, die auf ihren Reisfeldern arbeiteten.

Bei einem Granatenanschlag auf eine Kapelle in einer angrenzenden Provinz kamen zwei weitere Menschen ums Leben. Die Mehrheit der philippinischen Bevölkerung ist katholisch. Im März 2014 schloss die Regierung eine Friedensvereinbarung mit aufständischen Muslimen.

Vorangegangen waren Konflikte über 45 Jahre, bei denen 120.000 Menschen starben und zwei Millionen vertrieben wurden. Unterzeichnet wurde das Abkommen von der Moro Islamic Liberation Front (MILF). Die Splittergruppe Bangsamoro Islamic Freedom Fighters (BIFF) dagegen, die von Polizeivertretern für die aktuellen Anschläge verantwortlich gemacht wird, widersetzt sich dem Friedensprozess. Sie kämpft für einen islamischen Staat im Süden des Landes und hat der im Nahen Osten aktiven Extremistenmiliz IS Gefolgschaft geschworen. Die philippinischen Sicherheitskräfte waren an den Weihnachtsfeiertagen in erhöhter Alarmbereitschaft. (APA, 26.12.2015)