Rom – Die italienischen Großstädte sagen der Silvesterknallerei den Kampf an. So gibt es Feuerwerksverbote von Mailand bis Messina. In insgesamt 850 Kommunen wurde ein Verbot für Böller und Feuerwerkskörper samt Strafandrohungen eingeführt. Die Geldstrafen für diejenigen, die sich nicht daran halten, betragen bis zu 500 Euro.

Verschiedenste Gründe wurden für das Verbot der Silvesterknallerei angeführt. In mehreren Gemeinden, darunter Cortina, wurde es zum Schutz der Tiere eingeführt. Für Haus- und Wildtiere würde die Knallerei rund um Silvester extremen Stress bedeuten, berichteten Tierschutzverbände. Wegen der öffentlichen Sicherheit in Zeiten des Terroralarms wurde das Böllerverbot in Genua, Ventimiglia und Lucca verhängt.

Angst vor Bränden und Smog

In Trient und im süditalienischen Pozzuoli nahe Neapel wurde die Untersagung damit erklärt, dass Böller Brände verursachen könnten. Um die Luftverschmutzung in der vom Smog geplagten Region zu bekämpfen, ist das Zünden von Feuerwerken und Böllern in den lombardischen Städten Mailand, Bergamo und Brescia strafbar. Die Gemeinde Venedig überlegt noch einen Knallverbot im Stadtzentrum.

In Großstädten wie Rom, Neapel, Palermo und Florenz wurde kein Verbot verhängt. Der Bürgermeister von Florenz, Dario Nardella, rief jedoch die Bürger zu Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Böllern auf. In mehreren Gemeinden der Provinz Neapel wurden Plakate mit Appellen zum Verzicht auf Knallkörper angebracht. Kurz vor Jahreswechsel floriert im Großraum der Vesuv-Stadt traditionell der Schwarzmarkt mit illegalen Knallern, die oft große Mengen Pulver enthalten und gegen die Sicherheitsbestimmungen verstoßen. Bei Unfällen mit Knallkörpern werden jedes Jahr hunderte Italiener verletzt, immer wieder gibt es auch Tote. (APA, 27.12.2015)