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Eine Reihe von Cyberattacken hält türkische Behörden und Banken auf Trab. Bereits seit zwei Wochen wird über DdoS-Angriffe berichtet, die kürzlich drastisch an Intensität zugenommen haben. Wie Engadget berichtet, gingen 400.000 Webseiten durch das Bombardement mit Datenpaketen temporär vom Netz.

Die Angaben stammen von Radware, einem Dienstleister für Traffic-Management. Betroffen sind besonders türkische Internet-Backbones, Regierungsauftritte und Banken. Teilweise soll es zu Problemen bei Finanztransaktionen gekommen sein.

Anonymous übernimmt Verantwortung

Laut einem Adressverwalter konnte man die Angriffe "organisierten Quellen" von außerhalb des Landes zuordnen. Wer genau dahintersteckt, ist unklar. Das umstrittene Hacker-Kollektiv Anonymous hat sich allerdings zu den Angriffen bekannt.

Die Attacken im Rahmen der #OpISIS ist als Bestrafung gedacht. Hauptsächlich geht Anonymous gegen die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS oder auch Daesh) vor, richtet sich aber auch gegen Länder, die nach Ansicht der Aktivisten indirekt Unterstützung für die radikalen Islamisten leisten. Anonymous beschuldigt die Türkei, sich gegenüber verschiedenen Aktivitäten des IS als blind zu erweisen. Schon länger gibt es Vermutungen, dass die Jihadisten etwa Erdöl über die türkische Grenze schmuggeln.

Bestrafungsaktion

Laut einem mittlerweile entfernten Video, so Reuters, hat Anonymous angekündigt, die Cyberangriffe so lange fortzusetzen, bis die Türkei die Unterstützung des IS einstellt. Die türkische Regierung wiederum weist Anschuldigungen in diese Richtung stets scharf zurück. Genaue Angaben zur aktuellen Situation macht man nicht, betont aber, sie mittlerweile unter Kontrolle zu haben. (gpi, 27.12.2015)