Peking – Eine französische Journalistin muss China wegen unliebsamer Berichterstattung zum Jahresende verlassen. Der Staat werde den Presseausweis der Korrespondentin des Nachrichtenmagazins "Le Nouvel Observateur", Ursula Gauthier, nicht verlängern, bestätigte das Außenministeriums am Samstag auf seiner Webseite. Zwar garantiere China die Rechte ausländischer Medien und Journalisten.

Aber es werde "niemals die "Freiheit" tolerieren, sich für den Terrorismus auszusprechen", wurde Außenamtssprecher Lu Kang zitiert. Die Journalistin hatte im November in einem Artikel kritisiert, dass Chinas Bekundung der Solidarität mit Frankreich nicht "ohne Hintergedanken" sei. Peking wolle sich vielmehr Zustimmung für seine umstrittene Politik gegenüber den muslimischen Uiguren in der Unruheprovinz Xinjiang sichern.

Das Außenministerium hatte der Korrespondentin des Nachrichtenmagazins "Le Nouvel Observateur" bereits am Freitag telefonisch mitgeteilt, dass sie keinen neuen Presseausweis erhalte werde, wenn sie sich nicht öffentlich für einen Bericht zu Pekings Reaktion auf die Terroranschläge von Paris entschuldige. Laut Diplomaten kommt das Nichtverlängern des Presseausweises faktisch einer Ausweisung gleich. (APA/dpa, 27.12.2015)