Teheran – Der seit mehr als 500 Tagen im Iran inhaftierte US-Reporter Jason Rezaian durfte im berüchtigten Ewin Gefängnis Weihnachten feiern. "Ihm wurde am (ersten) Weihnachtstag im Gefängnis ein Mittagessen mit seiner Ehefrau und seiner (amerikanischen) Mutter erlaubt", sagte seine Anwältin, Lejla Ehsan, der Nachrichtenagentur ISNA am Samstag.

Rezaian ist, wegen seines iranischen Vaters, zumindest auf Papier Muslim. Die Anwältin kritisierte, dass sie immer noch keine Informationen über das schon im Oktober gefällte Urteil gegen ihren Mandaten habe. Laut Generalstaatsanwalt Gholamhussein Mohseni Edzehi soll es zwar eine Haftstrafe gegen Rezaian geben, aber das Urteil sei noch nicht rechtskräftig, sagte er im November. Daher könne er auch keine Details nennen.

Dem Iran-Korrespondenten der "Washington Post" werden Spionage für die USA und Propaganda gegen die Islamische Republik vorgeworfen. Rezaian soll über eine US-Journalistin Insider-Informationen an das Weiße Haus weitergeleitet haben. Der 39-Jährige bestreitet dies. Er sei im Iran lediglich seiner journalistischen Arbeit nachgegangen. Die US-Regierung hat die Anklagen als absurd zurückgewiesen und die sofortige Freilassung Rezaians gefordert. (APA/dpa, 27.12.2015)