Bagdad/Ramadi – Im Kampf um die Stadt Ramadi hat die irakische Armee einen weiteren Geländegewinn vermeldet: Die Kämpfer der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hätten den Amtssitz der Provinzregierung in Ramadi geräumt, sagte ein Sprecher der Antiterroreinheit CTS am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Es gebe keinen Widerstand mehr.

CTS-Sprecher Sabah al-Numani zufolge haben Regierungssoldaten den Gebäudekomplex des Amtssitzes umstellt. Sämtliche Zufahrten und benachbarten Gebäude würden überprüft, bevor die Armee einmarschieren werde. Dies solle binnen Stunden geschehen. Bagdad hat in den vergangenen Wochen jedoch schon mehrfach Meldungen über die Einnahme von Stadtvierteln verbreitet, die sich im Nachhinein nicht als haltbar erwiesen haben.

Der IS hatte die Hauptstadt der Provinz Anbar im Mai erobert. Anfang Dezember erkämpfte die Armee, die von Kampfflugzeugen der internationalen Militärallianz unterstützt wird, mehrere große Stadtteile zurück. Am Dienstag rückte sie ins Stadtzentrum vor, seitdem geriet der Vormarsch zunächst vor allem aufgrund von Sprengfallen und Heckenschützen ins Stocken. Sollte der IS tatsächlich vollständig aus Ramadi vertrieben werden, wäre dies ein schwerer Verlust für die Jihadisten, die laut einem US-Institut seit Jahresbeginn 14 Prozent ihres Gebiets in Syrien und im Irak verloren haben. (APA, 27.12.2015)