Barcelona – Drei Monate nach der Wahl in Katalonien ist Spaniens wirtschaftsstärkste Region bei der Regierungsbildung um eine Merkwürdigkeit reicher. Die kleine linksradikale Partei CUP (Kandidatur für Volkseinheit), auf deren Stimmen der katalanische Ministerpräsident Artur Mas angewiesen ist, konnte sich am Sonntag auf einer denkwürdigen Abstimmung nicht entscheiden.

Wie die Partei mitteilte, votierten auf einer Versammlung jeweils exakt 1.515 Mitglieder für und gegen eine Wiederwahl von Mas. Die Parteiführung verschob daher die Entscheidung auf den 2. Jänner.

Mas möchte Katalonien von Spanien abspalten. Mit seiner separatistischen Allianz Junts pel Si (Gemeinsam fürs Ja) hatte er bei der Regionalwahl am 27. September zwar die meisten Sitze, aber nicht die absolute Mehrheit gewonnen. Daher benötigt er die Stimmen der CUP.

Die antikapitalistische Partei ist ebenfalls für eine Abspaltung der Region, hatte ihren Anhängern im Wahlkampf jedoch versprochen, nicht für eine Wiederwahl des liberalen Regierungschefs zu stimmen. Wenn bis Mitte Jänner kein Regierungschef gewählt wird, werden Neuwahlen fällig. (APA, 27.12.2015)