Canonical zählt auch jene zu Ubuntu-Nutzern, die Services wie Wikipedia verwenden

Foto: Canonical

Wie viele Nutzer hat die beliebte Linux-Distribution Ubuntu? Über diese Frage ist momentan ein heftiger Streit entbrannt. Auslöser war ein Nachrichtenbericht von "Phoronix", demzufolge Ubuntu sein Ziel von 200 Millionen Nutzern eindeutig verfehlt hatte. "Stimmt nicht", antwortete Hersteller Canonical – tatsächlich nutzten mehr als eine Milliarde Menschen das Betriebssystem "direkt oder indirekt". Wie Golem analysiert, kann dieser letzte Satz allerdings alles bedeuten. Denn eine Vielzahl von Services nutzt Ubuntu, etwa Netflix oder Wikipedia.

Nicht so erfolgreich?

Zählt Canonical nun alle Nutzer zum Kundenstamm, die eine dieser Dienste verwenden, wird die tatsächliche Verbreitung von Ubuntu verschleiert. Im Endeffekt deutet das darauf hin, dass Ubuntu nicht so erfolgreich wie erhofft ist und Canonical daher eine andere Strategie anwendet. Die Latte von 200 Millionen Desktop-Nutzern, die sich das Unternehmen selbst gelegt hatte, konnte offenbar nicht erreicht werden. Doch schon länger macht Canonical den Großteil seines Geschäftes mit Server- und Unternehmenslösungen. (red, 28.12.2015)