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Suche nach immer noch 75 Vermissten in Shenzhen.

Foto: REUTERS/Kim Kyung-Hoon

Peking – Nach dem gigantischen Erdrutsch von einer Bauschutthalde im chinesischen Shenzhen hat sich der zuständige Behördenchef das Leben genommen. Der Chef der für den Bezirk zuständigen Behörde habe sich in den Tod gestürzt, teilte die Polizei am Montag mit. Erst am Sonntag hatten Medien über den Suizid des Betreibers einer Gipsmine berichtet, bei deren Einsturz ein Mensch ums Leben gekommen war.

Bei dem Erdrutsch in Shenzhen, durch den mehr als 30 Gebäude verschüttet wurden, kamen nach offiziellen Angaben sieben Menschen ums Leben. 75 gelten noch als vermisst. Laut der Zeitung des für Bodenschätze zuständigen Ministeriums stammte die Lawine von einer Bauschutthalde in einem alten Steinbruch, die unsachgemäß befüllt worden war. Der Erd- und Schuttberg erreichte eine Höhe von 100 Metern, bevor er sich durch heftigen Regen in eine gigantische Schlammlawine verwandelte und sich über ein Industriegebiet von Shenzhen ergoss.

Brutales Vorgehen

Die städtischen Ordnungskräfte, die in China als "Chengguan" bekannt sind, sind für die Einhaltung von Recht und Ordnung zuständig, etwa was Verkaufsstände oder das Halten von Haustieren angeht. Wegen ihres oft brutalen Vorgehens haben sie in den vergangenen Jahren jedoch einen zunehmend schlechten Ruf bekommen.

2013 etwa wurde ein Wassermelonenverkäufer von einem Chengguan zu Tode geprügelt. Einem Bericht zufolge, der später gelöscht wurde, war der Stadtbeamte, der sich nun das Leben genommen hat, für die Aufsicht der Befüllung der Bauschutthalde in Shenzhen zuständig. (APA, 28.12.2015)