Heuer waren auch am Heiligen Abend schon die ersten Böllerknaller zu hören. Da ist es beruhigend zu wissen, dass schon am 4. Jänner 2016 die Verwendung gefährlicher "Blitzknallsätze" wie etwa der beliebten "Piraten" oder "Schweizerkracher" gesetzlich verboten ist. Dieses Silvester haben also (meist) jugendliche Knallfetischisten noch eine allerletzte Chance, sich völlig legal ein paar Finger abzureißen, anderen einen ordentlichen Schrecken einzujagen oder ein Knalltrauma (idealerweise in Verbindung mit Tinnitus) zuzufügen.
Der immer wieder beliebte Versuch jüngerer männlicher Personen, bei jüngeren weiblichen Personen eine erfüllte romantische Beziehung anzubahnen, indem man ihnen Kracher vor die Beine wirft, hat also heuer noch eine letzte Chance. Flirten per Knallkörper – echte österreichische Folklore.
Unter die Rubrik "ganz lieb" einzuordnen ist daher der Appell des österreichischen Entschärfungsdienstes an das "Verantwortungsgefühl der Österreicher" im Umgang mit pyrotechnischen Artikeln. Selberbasteln und von dubiosen ausländischen Händlern kaufen ist nicht verantwortungsvoll, warnte Brigadier Erwin Strametz, der Leiter der Sondereinheit der EKO Cobra/DSE. Daher ist Punkt eins auf der Verantwortlichkeitsskala: das Zeug nur im heimischen Fachhandel kaufen! Wer aber kein Vertrauen in das Verantwortungsgefühl der Knaller hat, bleibt besser zu Hause. (Hans Rauscher, 28.12.2015)