Das "NZZ.at"-Magazin ist seit Mitte Dezember erhältlich. "Datum"-Abonnenten bekommen es gratis.

Foto: Nzz.at

Wien – Abonnenten des Monatsmagazins "Datum" dürfte es schon aufgefallen sein: Sie haben über die Feiertage eine kostenlose Ausgabe des "NZZ.at"-Magazins, des Printablegers des Onlineportals "NZZ.at", erhalten, was auf Facebook und Twitter für Diskussionen sorgt. Von einer "charakterlosen und abstoßenden Methode" schreibt auf Facebook Klaus Stimeder, der 2004 "Datum" zusammen mit Johannes Weyringer gegründet hat. Er wittert Weitergabe von Adressen und fragt: "Wie bitte kommt Herr Fleischhacker an die Adressdatei der 'Datum'-Abonnenten, um sein angebliches 'Clubmagazin' zu bewerben? Wie ist so etwas möglich?"

Als Geburtshelfer des "NZZ.at"-Magazins fungierte mit Stefan Kaltenbrunner der ehemalige "Datum"-Chefredakteur, der – wie berichtet – Anfang Jänner Chefredakteur bei "Kurier online" wird. Auf STANDARD-Anfrage sagte Kaltenbrunner, dass er mit dem Abonnenten-Deal nichts zu tun habe. "Datum" gehört mittlerweile der Magazinholding Medecco von Horst Pirker, dem Chef der Verlagsgruppe News. Antworten auf STANDARD-Anfragen bei Pirker und "NZZ.at" sind noch ausständig. Auf Twitter schreibt "NZZ.at", dass man nicht im Besitz der Adressen sei, sondern dass der Auftrag direkt von "Datum" an die Druckerei ging und eine "Kooperation" sei.

Anita Zielina, Digitalchefin der "NZZ", erklärt Stimeder auf Facebook den Deal: "Wir haben mit der Geschäftsführung von 'Datum' vereinbart, das einmalige 'NZZ.at'-Magazin im Dezember an 'Datum'-Abonnenten versenden zu dürfen – dafür haben wir bei den 'NZZ.at'-Abonnenten ein Abo von 'Datum' empfohlen. Eine ganz normale Kooperation also, bei der keine Adressdaten bei uns gelandet sind, sondern die Druckerei den Auftrag durch 'Datum' erhalten hat, das 'NZZ.at'-Magazin einmalig mitzuverschicken."

Konzipiert wurde das "NZZ.at"-Magazin inhaltlich und optisch als Monatsheft. Von der Aufmachung her ähnelt es "Datum". Die Auflage soll bei 20.000 bis 25.000 Exemplaren liegen. Ob das Magazin in den Regelbetrieb geht, soll vom Erfolg der ersten Ausgabe abhängen. "NZZ.at"-Abonnenten bekommen den Titel kostenlos per Post nach Hause geliefert. Im Zeitschriftenhandel ist "NZZ.at" um 7,50 Euro erhältlich.

In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen auf datum.at heißt es für "Datum"-Abonnenten zum Thema Datenschutz: "'Datum' sichert dem Kunden die vertrauliche Behandlung seiner für die Geschäftsabwicklung notwendigen personenbezogenen Daten zu, auch soweit diese gespeichert werden. 'Datum' weist darauf hin, dass es die im Zusammenhang mit dem Vertrag erhaltenen Daten erheben, speichern, verarbeiten und nutzen wird, soweit dies für die ordnungsgemäße Abwicklung des Vertrages und Information erforderlich ist." (red, 28.12.2015)