Rio de Janeiro – Ein paar letzte Weihnachtslieder geschmettert und dann ab in die Ferien: Nach wochenlanger schweißtreibender Arbeit in tropischer Hitze haben am Strand von Rio de Janeiro dutzende Weihnachtsmänner im Freizeit-Look den Saisonabschluss gefeiert.

Die Absolventen der örtlichen Santa-Claus-Schule, die in den vergangenen Wochen in Einkaufszentren oder Krankenhäusern eingesetzt wurden, kamen am Montag in T-Shirts in einem italienischen Restaurant zusammen und schnitten sich ihre langen weißen Bärte ab.

Spaghetti, Bier und Cola

Die älteren weißhaarigen Männer aßen Spaghetti, tranken Bier und Cola und sangen zur Belustigung von Passanten Weihnachtslieder. "Sie stärken sich mit Pasta, bevor sie zum Nordpol zurückkehren", sagte Schuldirektor Limachem Cherem, der auf Authentizität setzt: Falsche Rauschebärte gibt es bei seinen Weihnachtsmännern ebenso wenig wie mit Kissen ausgestopfte Mäntel – auch die Bäuche sind echt.

Die Männer haben eine Rundum-Ausbildung genossen: Cherems Schule bildet seit mehr als 20 Jahren Profi-Weihnachtsmänner aus. Die Teilnehmer werden mit Kursen in Singen, Sprechen, Theaterspielen, Schminken, Körpersprache und Gymnastik auf ihren Einsatz als Santa Claus vorbereitet. Die ausgebildeten Weihnachtsmänner können innerhalb von 40 Tagen 3.500 Dollar (knapp 3.200 Euro) oder mehr verdienen, einen bestimmten Prozentsatz ihres Verdienstes geben sie an die Schule ab.

Schwarze Schornsteine

Als Schwarzer hat der 68-jährige Aylton Lafayette Grimaldi, der nach elf Jahren noch immer mit Herzblut dabei ist, ganz eigene Weihnachtsmann-Erfahrungen gemacht: "Das Tolle an Kindern ist, dass Rasse keine Rolle spielt. Sie fragen mich, warum ich schwarz bin und ich sage, das liegt daran, dass ich so viele Schornsteine herunterrutsche." (APA, 29.12.2015)

YASUYOSHI CHIBA / AFP
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