Wien/Spielfeld – Generalstabschef Othmar Commenda hat am Dienstag Kritik zurückgewiesen, wonach die Soldaten beim Flüchtlingseinsatz an der Grenze keine ordentliche Schutzausrüstung hätten: "Wir haben unsere Soldaten für den Auftrag, den sie dort haben, sehr gut ausgerüstet", betonte er im Ö1-"Morgenjournal".

Hauptmann Phillip Michel, Kommandant der 3. Panzergrenadierkompanie in Großmittel, hatte in der Truppenzeitung "Grenadierexpress" von einem "absolut mangelhaften Eigenschutz" berichtet. Solchen Klagen müsse er "ganz vehement widersprechen", sagte Commenda.

"Wir haben mit Absicht Soldaten an die Grenze gestellt, die nicht martialisch ausschauen." Er glaube, dass der Kompaniekommandant ein bisschen die Lage "verschätzt" habe, "wir dort keinen Krieg führen, sondern wir betreuen Flüchtlinge und dafür sind wir ausgezeichnet aufgestellt", rügte Commenda.

Der Generalstabschef räumte ein, dass der Assistenzeinsatz dem Heer an die Substanz geht: Man habe von Anfang an gewusst, wenn man im Rahmen des Assistenzeinsatzes die Kräfte bündelt, müsse man woanders kürzertreten. In den vergangenen Monaten habe man beispielsweise einen Teil der Übungen adaptiert beziehungsweise abgesagt. Sollten alle Stricke reißen, gebe es Möglichkeiten wie einen Aufschubpräsenzdienst oder einen Einsatzpräsenzdienst der Miliz. (APA, 29.12.2015)