Athen/Piräus – Der Flüchtlingsandrang aus der Türkei nach Griechenland ist ungebrochen. Dienstagfrüh kamen rund tausend Flüchtlinge an Bord einer Fähre im Hafen von Piräus an. Weitere 1.500 sollten am Nachmittag mit einer anderen Fähre dort eintreffen. Sie hätten zuvor von der Türkei hauptsächlich auf die griechischen Inseln Lesbos, Chios und Samos übergesetzt, wie die Küstenwache mitteilte.

Nach neuesten Angaben des Uno-Flüchtlingswerks (UNHCR) kamen seit Jahresbeginn bis zum 27. Dezember 840.839 Flüchtlinge auf dem Seeweg von der Türkei nach Griechenland. 57 Prozent dieser Menschen stammen aus Syrien. Am stärksten belastet sei dabei die Insel Lesbos, wo seit Jahresbeginn mehr als 490.000 Flüchtlinge angekommen seien.

Das Programm zur Umsiedelung von Flüchtlingen aus Griechenland in andere EU-Länder kommt indes nicht richtig voran. Von den geplanten 66.400 Umsiedlungen hätten bisher nur 82 stattgefunden, berichtete die Athener Zeitung "Kathimerini" am Dienstag unter Berufung auf die zuständige griechische Asylbehörde. Wöchentlich gibt es eine Telefonkonferenz, die nächste ist für Mittwoch anberaumt. (APA, 29.12.2015)