Tokio – Im Zuge des Konzernumbaus nach dem riesigen Bilanzskandal will der japanische Elektronikriese Toshiba seine PC-Sparte und die Produktion von Haushaltsgeräten abstoßen. Mit Fujitsu und der Sony-Tochter Vaio würden bereits Gespräche über ein Verschmelzen der PC-Sparten geführt, sagte Toshiba-Chef Masashi Muromachi der Tageszeitung "Sankei Shimbun".
Verhandlung mit Sharp
Über ein ähnliches Vorgehen bei den Haushaltsgeräten werde mit dem Konzern Sharp verhandelt. Toshiba wolle an den neuen Gesellschaften nicht die Mehrheit halten, sagte Muromachi.
Derartige Schritte waren erwartet worden, seit das Unternehmen kurz vor Weihnachten einen weitreichenden Umbau angekündigt hatte. Dabei werden bis Ende März 6.800 Stellen gestrichen, außerdem sollen freiwillige Kündigungen angeregt und 1.100 Beschäftigte von Sony übernommen werden. Hintergrund ist, dass Toshiba seine Bilanzen in den sechs Geschäftsjahren von 2008 bis 2014 um umgerechnet 1,13 Mrd. Euro geschönt hatte. Im laufenden Geschäftsjahr bis Ende März erwartet der Konzern einen Verlust von 550 Mrd. Yen (4,17 Mrd. Euro).
Die Trennung von den Sparten PC und Haushaltsgeräte würde die Umsätze weiter schmälern. Muromachi erklärte, der Gesamtumsatz könne im Geschäftsjahr 2016/ u17 unter 5 Billionen Yen fallen. Das wäre das erste Mal seit Mitte der 90er Jahre. (APA, 29.12.2015)