Jeder fünfte Österreicher will sich den Urlaub im kommenden Jahr mehr kosten lassen.

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Wien – Liegt es an der am 1. Jänner 2016 in Kraft tretenden Steuerreform, die vielen den in Österreich lebenden Menschen mehr Geld ins Börsel bringt? Oder haben die warmen Temperaturen der vergangenen Wochen die Reiselust entfacht? Jedenfalls will im kommenden Jahr knapp ein Fünftel der österreichischen Bevölkerung mehr Geld für den Urlaub ausgeben als im Vorjahr. Dies geht aus der Studie "Wofür Österreicher 2016 Geld ausgeben", die von der Generali-Versicherung zum zwölften Mal in Auftrag gegeben wurde.

Die Kaufkraft ist in Österreich wieder leicht gestiegen. Der Untersuchung zufolge hat sich die Zahl jener Österreicher, die eigenen Angaben zufolge weniger Geld besitzen als im Vorjahr, seit 2013 kontinuierlich von 32 auf 22 Prozent verringert. Mit 15 Prozent unverändert ist 2013 hingegen die Zahl jener, die mehr Geld zur Verfügung haben. Nach 57 Prozent im vergangenen Jahr verfügen 63 Prozent aktuell über gleich viel Geld wie im Vorjahr.

Zu den Top-3-Bereichen des täglichen Lebens, in denen die Österreicherinnen und Österreich Mehrausgaben planen, gehören Urlaub (18 Prozent), Wohnen (17 Prozent) und Wohlbefinden/Sport (17 Prozent). An vierter Stelle mit jeweils 14 Prozent liegen Mehrausgaben für die Gesundheit, die Aus- und Weiterbildung sowie das Sparen. Die größten Veränderungen bei den Mehrausgaben gab es gegenüber dem Vorjahr bei der Ernährung: Hier ist der Wert von 17 auf zwölf Prozent gesunken.

Ausgabenplus bei Jüngeren für Sparprodukte

Zur ausgabefreudigsten Altersgruppe zählen junge Menschen zwischen 16 und 29 Jahren. Sie planen in zwölf von 18 Bereichen des täglichen Lebens mehr Geld auszugeben als im Vorjahr. Dabei geht es den unter 30-Jährigen aber nicht nur um einen noch tolleren Urlaub (26 Prozent), sondern auch um mehr Rücklagen für Anschaffungen in späteren Zeiten: 30 Prozent von ihnen wollen mehr Geld sparen. 16 Prozent von ihnen wollen mehr für die Altersfürsorge ausgeben, damit sich dieser Wert im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt.

Bei den 30- bis 39-Jährigen liegen hingegen die Aus- und Weiterbildung zusammen mit den Wohnen an erster Stelle bei Mehrausgaben. Mehr fürs eigene Wohlbefinden tun und mehr Sport treiben steht bei der Altersgruppen der 40- bis 49-Jährigen (19 Prozent) sowie bei den 50- bis 59-Jährigen an erster Stelle. Über 60-Jährige möchten vermehrt in ihre Gesundheit investieren (15 Prozent).

Wien und Niederösterreich

Sehr unterschiedliche Ergebnisse liefert die Geldstudie in den einzelnen Bundesländern. Wien sticht mit den höchsten Mehrausgaben für Urlaub hervor, ein Viertel der Wienerinnen und Wiener plant, dafür mehr Geld auszugeben (25 Prozent, gesamt: 18 Prozent). Niederösterreich verzeichnet unter allen Bundesländern den höchsten Wert bei den geplanten Mehrausgaben im Bereich Wohnen (22 Prozent, gesamt: 17 Prozent). Gleich in drei Bereichen des täglichen Lebens planen die Burgenländerinnen und Burgenländer höhere Ausgaben als der Rest Österreichs: Für das Auto (19 Prozent, gesamt: elf Prozent), die Gesundheit (acht Prozent, gesamt: 14 Prozent) und für Geschenke (15 Prozent, gesamt: zwölf Prozent) ist die Geldbörse gefüllter als andernorts.

Oberösterreich, Steiermark und Kärnten

In keinem anderen Bundesland will die Bevölkerung mehr Geld sparen als in Oberösterreich (17 Prozent, gesamt: 14 Prozent), ein Plus von vier Prozentpunkten. Mit einer Steigerung von acht Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr sticht die Steiermark als jenes Bundesland hervor, das 2016 am stärksten in das Wohlbefinden und in den Sport investieren möchte (22 Prozent, gesamt: 17 Prozent). Zu den Top-3-Bereichen des täglichen Lebens, in denen die Kärntnerinnen und Kärtner Mehrausgaben planen, zählen Urlaub (19 Prozent), Wohnen (16 Prozent) und Freizeit/Hobbys (16 Prozent). Im Vergleich zu den anderen Bundesländern liegt Salzburg bei Mehrausgaben für die Ernährung (20 Prozent, gesamt: zwölf Prozent) und für Geschenke (15 Prozent, gesamt: 12 Prozent) voran.

Tirol und Vorarlberg

Tirol sticht im Bundesländervergleich mit den höchsten Mehrausgaben für Aus- und Weiterbildung ( 19 Prozent, gesamt: 14 Prozent) sowie für Freizeit/Hobbys (17 Prozent, gesamt: 12 Prozent) hervor. Während sich die geplanten Mehrausgaben der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger mehrheitlich reduzierten oder gleich blieben, sticht ein Lebensbereich mit einem deutlichen Plus hervor: 2016 planen doppelt so viele Menschen im Ländle mehr Geld für Geschenke auszugeben als im Vorjahr (12 Prozent). Damit rückt dieser Bereich von Rang 13 auf Rang fünf vor. Rang eins auf der Liste der Mehrausgaben teilen sich in Vorarlberg Urlaub, Sparen und Sport (jeweils 15 Prozent). (red, 29.12.2015)