Moskau/Kabul – Russland ist nach Angaben eines hochrangigen Diplomaten offen für Änderungen bei UN-Sanktionen gegen die radikal-islamischen Taliban in Afghanistan. Die Regierung in Moskau sei bereit, bei einer möglichen Lockerung der Strafmaßnahmen "Flexibilität zu zeigen", zitierte die Nachrichtenagentur Tass am Dienstag Samir Kabulow, den russischen Afghanistan-Sondergesandten.

"Nationale Aussöhnung"

Voraussetzung sei, dass ein solcher Schritt nicht den nationalen Interessen Afghanistans zuwiderlaufe. Russland unterstütze die Politik der Regierung in Kabul, die darauf abziele, eine nationale Aussöhnung zu erreichen.

Die afghanische Regierung hofft auf eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche mit den Taliban, um den seit Jahren anhaltenden Konflikt zu beenden. Doch die Islamisten scheinen wenig Interesse an einer Rückkehr an den Verhandlungstisch zu haben. Viele Afghanen fürchten deshalb einen Anstieg der Gewalt im kommenden Jahr. (Reuters, 29.12.2015)