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Die nächste Hauptversion Android, Codename "N", wird ohne den proprietären Java-Schnittstellen von Oracle auskommen. Nachdem findige Entwickler bereits Hinweise in neuem Android-Code gefunden hatten, hat Google diesen Schritt nun gegenüber Venturebeat bestätigt.

Langer Rechtsstreit

Statt der von Oracle gebauten JDK wechselt man komplett auf die quelloffene Alternative OpenJDK, das bislang nur in einigen Teilen von Android genutzt wird. Die Java-API ist seit Jahren ein Streitpunkt zwischen Google und Oracle. Letzere hatten Google nach der Übernahme von Sun Microsystems, wo Java ursprünglich "zu Hause" war, im Jahr 2010 geklagt.

Seitdem wird vor verschiedenen Gerichten darüber debattiert, ob sich APIs patentieren lassen. Während Google argumentiert, dass diese nicht unter Urheberrecht gestellt werden können, da sie von grundlegender Bedeutung für Softwareentwicklung, Zusammenarbeit und Innovation seien, strebt Oracle genau das an.

Richtungsweisend

Mit dem Wechsel zu OpenJDK entledigt sich Google potenzieller rechtlicher Schwierigkeiten mit künftigen Android-Versionen. Da Oracles JDK aber weiterhin Bestandteil längst fertiger Generationen des mobilen Betriebssystems ist, bleibt das finale Urteil in der Angelegenheit trotzdem von großem Interesse. Es betrifft nämlich nicht nur die beiden Klagsparteien, sondern könnte in der Frage der Softwarepatente die Richtung für künftige Verhandlungen vorgeben. (gpi, 30.12.2015)