Angesichts von Ermittlungen wegen "schwerer Disziplinarvergehen" ist der Chef des chinesischen Telekommunikationsriesen China Telecom, Chang Xiaobing, zurückgetreten. Chang gebe alle seine Posten in dem Konzern ab, teilte China Telecom am Mittwoch mit.

Die Disziplinarkommission der Kommunistischen Partei hatte am Sonntag mitgeteilt, dass Chang unter Korruptionsverdacht stehe. Das Wirtschaftsmagazin "Caixin" berichtete, er sei bereits inhaftiert.

Kam im September von China Unicom

Chang war bis zum Sommer Chef der zweitgrößten Telekommunikationsfirma China Unicom und rückte im September an die Spitze von China Telecom. "Caixin" berichtete, Manager von China Unicom seien von Zulieferern mit Geld und sexuellen Diensten bestochen worden. Unklar blieb zunächst, ob Chang persönlich auch Bestechungen annahm.

Der chinesische Präsident Xi Jinping hatte bei seinem Amtsantritt im März 2013 der Korruption in der Volksrepublik den Kampf angesagt. Seitdem wurden mehrere Parteikader und Unternehmer zu hohen Strafen verurteilt. Nach Ansicht von Kritikern nutzt Xi den Kampf gegen die Korruption auch, um innerparteiliche Rivalen auszuschalten und seine Macht in der Kommunistischen Partei zu festigen. (APA, 30.12.2015)