Dubai – Irans Präsident Hassan Rohani hat die Ausweitung des Raketenprogramms des Landes angeordnet. Da die US-Regierung ihre feindliche Politik fortsetzte, brauche die Armee schnell erheblich mehr Raketen, schrieb Rohani in einem Brief an seinen Verteidigungsminister, der von der staatlichen Nachrichtenagentur Irna am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Der Iran habe das Recht auf die Entwicklung von Raketen, da diese nicht darauf ausgerichtet seien, mit nuklearen Sprengköpfen ausgestattet zu werden, hieß es weiter.

Wie Insider am Mittwoch berichteten, bereiten die USA neue Sanktionen gegen den Iran vor. Betroffen seien internationale Firmen und auch Einzelpersonen wegen der Mithilfe bei der Entwicklung des iranischen Raketenprogramms, sagten mit den Plänen vertraute Personen. Im Oktober hatte der Iran ein neues Modell einer ballistischen Rakete getestet. Im Westen waren solche Tests immer wieder kritisiert worden. Besonders Israel fühlt sich durch die Raketen bedroht.

Raketenabschuss dementiert

Der Iran dementierte am Donnerstag zudem, dass die Revolutionsgarden im Persischen Golf in unmittelbarer Nähe zu einem US-Kriegsschiff Raketen abgefeuert haben. "Die Veröffentlichung von solchen falschen Nachrichten unter den gegebenen Umständen kommt psychologischer Kriegsführung gleich", sagte der Sprecher der iranischen Revolutionsgarden, Ramezan Sharif. Der Sprecher des US-Zentralkommandos, Kyle Raines, hatte die Aktion als "hochprovokativen Akt" bezeichnet. Nach seiner Darstellung schossen die iranischen Elitesoldaten mehrere Raketen im Golf ab, als der US-Flugzeugträger "Harry S. Truman" auf einer Routinedurchquerung des Gebietes war.

Die Vorkommnisse könnten das Mitte Juli 2015 abgeschlossene Atomabkommen infrage stellen. Die Vereinbarung sieht eine schrittweise Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran vor, wenn das Land sein Atomprogramm beschränkt. Die Islamische Republik soll unter dem Deckmantel eines Programms zur zivilen Nutzung der Kernenergie heimlich an Atomwaffen gearbeitet haben. Die Führung in Teheran hatte dies stets zurückgewiesen. (APA/Reuters, 31.12.2015)