Aufatmen nach den Silvesterfeierlichkeiten in Wien: Das Einzige, das explodierte, waren die Feuerwerke, hier im Prater. 500 Polizisten patrouillierten in der Innenstadt.

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Das Neujahrsbaby Nisanur kam in Wiener Neustadt auf die Welt.

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Wien – Hätten Fridas Eltern beim Zeugungsakt nur ein wenig mehr Enthusiasmus gezeigt, hätte sie Österreichs Neujahrsbaby werden können. Leider kam sie so erst neun Sekunden nach Mitternacht im Klinikum Wels-Grieskirchen zur Welt – und wurde damit von Nisanur geschlagen, die Punkt Mitternacht im Krankenhaus Wiener Neustadt den mütterlichen Leib verlassen hat. Wobei – am meisten Stress hatte wohl das Krankenhauspersonal in Judenburg: In dem steirischen Spital kamen zwischen 0.01 und 0.18 Uhr gleich drei Kinder zur Welt. In Vorarlberg trägt man dagegen weniger zur Pensionssicherung bei: Dort wurden bis Freitagmittag keine Geburten registriert.

Ob Begegnungen auf dem Wiener Silvesterpfad die Grundlage für das Neujahrskind 2017 gelegt haben, steht natürlich nicht fest, die Chancen sind gar nicht so schlecht. Besuchten doch rund 600.000 Menschen die Veranstaltung in der Wiener Innenstadt, bewacht von gut 500 zum Teil schwerbewaffneten Exekutivbeamten.

Besucherrekord ist das keiner, ob daran die Terrorwarnung im Vorfeld schuld ist, lässt sich schwer beurteilen. Die Polizei ging jedenfalls kein Risiko ein und sperrte bereits zur Mittagszeit einen Teil des Stephansplatzes für eine halbe Stunde wegen eines Fahrrades ab. Das stand hinter dem Dom an eine Wand gelehnt und löste damit den Einsatz aus. Die Besitzerin war in einem nahen Café und keine Terroristin.

Laut Polizeisprecher Paul Eidenberger war das aber der einzige Anlass für eine Teilsperre. Es wurden zwar weitere verdächtig erscheinende Gegenstände – etwa Rucksäcke – kontrolliert, dies aber ohne besondere Sicherheitsvorkehrungen. Aus polizeilicher Sicht war es insgesamt ein ruhiger Abend in der Innenstadt: 22 Anzeigen wurden aufgenommen, die Mehrzahl Diebstähle und Körperverletzungen.

Im gesamten Stadtgebiet wurden zwölf Anzeigen wegen Sachbeschädigung durch Feuerwerksraketen und Böller erstattet, in Wien-Josefstadt kam es dabei zu einer Hommage an Edmund "Mundl" Sackbauer. Unbekannte zündeten dort in einem Park eine Rakete mit zu flacher Flugbahn. Der Sprengkörper durchschlug eine Fensterscheibe und setzte in einer Wohnung ein Sofa in Brand. Verletzt wurde dabei glücklicherweise niemand.

Weniger glimpflich verliefen andere Zwischenfälle mit pyrotechnischen Gegenständen. In Niederösterreich wurden insgesamt 16 Menschen bei 15 Unfällen verletzt. Am schwersten erwischte es einen 23-Jährigen im Bezirk Mistelbach, der nach der Explosion eines Knallers vom Notarzt versorgt werden musste. In Salzburg und Oberösterreich musste jeweils ein Mann nach Unfällen operiert werden.

Zu einer Katastrophe hätte sich ein Vorfall in einer Großraumdisco im Bezirk Leibnitz auswachsen können. Der Dachstuhl des Gebäudes begann wegen eines Unfalls mit einem nicht genehmigten Feuerwerk zu brennen. Private Sicherheitskräfte hatten das Feuer jedoch schnell unter Kontrolle, das Lokal musste nicht geräumt werden. (APA, moe/DER STANDARD, 2.1.2015)