Moskau – Russland geht nach der Auflösung seiner langjährigen Raumfahrtbehörde Roskosmos mit neuen Strukturen in das Jubiläumsjahr 2016. Präsident Wladimir Putin hatte das Ende von Roskosmos zum 1. Jänner 2016 angeordnet, an die Stelle der Behörde tritt ein neues Staatsunternehmen.
"Es gibt dann keinen Beamtenapparat mehr, sondern eine Stelle, die selbst Raumschiffe bauen und Projekte umsetzen wird", sagte Vizeregierungschef Dmitri Rogosin in Moskau. Der neue Konzern unter Leitung von Igor Komarow soll alle Betriebe der Branche unter einem Dach vereinigen. Am 12. April 2016 will Russland den 55. Jahrestag des historischen Flugs von Kosmos-Pionier Juri Gagarin mit der Eröffnung eines neuen Weltraumbahnhofs feiern.
Wachsende Konkurrenz
Wichtigste Aufgabe von Russlands ziviler Raumfahrt sei, das Weltall "erschwinglicher" zu machen, hatte Rogosin vor kurzem gesagt. "Die Konkurrenz tritt uns auf die Fersen. Wir wollen Starts günstiger gestalten", kündigte der für Raumfahrt zuständige Politiker an.
Russland will etwa auch mit Satellitenprojekten mehr Geld verdienen. Roskosmos hatte zuletzt mitgeteilt, dass die Raumfahrtnation 2015 ihre Führungsposition bei Starts behauptet habe. Weltweit seien im vergangenen Jahr 86 Trägerraketen ins Weltall geschossen worden, hieß es. Russland belege mit 29 Starts den ersten Platz vor den USA (19). (APA, 1.1.2016)