Kabul – Nach dem Terroranschlag auf ein bei Ausländern und wichtigen afghanischen Persönlichkeiten beliebtes Restaurant in Kabul suchen Sicherheitskräfte nach weiteren Tatverdächtigen. Spezialeinheiten durchkämmten dazu unter anderem die Umgebung des Tatorts.

Mindestens drei Taliban-Kämpfer hatten das Restaurant "Le Jardin" im zentralen Stadtviertel Taimani (Taimany) am frühen Freitagabend (Ortszeit) angegriffen. Nach Angaben eines nahen Krankenhauses und des Innenministeriums wurden ein 15-Jähriger sowie einer der Angreifer getötet und mindestens elf Menschen verletzt.

Einer der Taliban-Kämpfer starb, als er um kurz nach 17.00 Uhr (Ortszeit) eine Autobombe vor dem Tor des Restaurants zündete. Die anderen schafften es nicht, die zahlreichen Sicherheitsschleusen und Stahltore des Restaurants zu durchbrechen. Die Gäste wurden in Sicherheit gebracht, hieß es. Ein weiterer der Angreifer konnte samt Sprengstoffweste und Kalaschnikow-Gewehr festgenommen werden.

Taliban bekennen sich

Die Taliban bekannten sich zu dem neuen Anschlag, der die Reihe schwerer Attentate in den vergangenen Tagen und Wochen fortsetzt. Ihr Sprecher Zabihullah Mujahid ließ per Twitter verlauten, die Taliban hätten ein Restaurant "fremder Eindringlinge" angegriffen.

Das "Le Jardin" gehört dem ehemaligen Protokollchef des Präsidentenpalastes und jetzigem Gouverneur von Kabul. Es ist eines der wenigen Restaurants, die Ausländer noch besuchen können.

Taimani ist eine zentrale Wohngegend für ausländische Mitarbeiter von Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Medien und Firmen, aber auch für afghanische Familien. Die Gegend ist beliebt, weil sich dort auch viele Restaurants befinden. (APA, 2.1.2015)