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Der Name von Zeichner Georges Wolinski wurde falsch geschrieben.

Foto: AP Photo/Christophe Ena

Paris – Knapp ein Jahr nach den Anschlägen auf die Satirezeitung "Charlie Hebdo" und einen jüdischen Supermarkt in Paris hat Frankreichs Präsident François Hollande am Dienstag mehrere Gedenktafeln in Erinnerung an die Opfer enthüllt. Er nahm zusammen mit der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo und Angehörigen der Todesopfer an einer kurzen Zeremonie vor dem damaligen Sitz der "Charlie Hebdo"-Redaktion im 11. Pariser Bezirk teil. Vor der Gedenktafel legten Hollande und Hidalgo einen Kranz nieder und hielten eine Schweigeminute ab.

Begleitet wurde Hollande von Premierminister Manuel Valls und einer Reihe von Ministern. Die Gedenktafel erinnert unter anderem an die bei dem Anschlag vom 7. Jänner 2015 getöteten "Charlie Hebdo"-Zeichner Charb, Honore, Cabu, Wolinski und Tignous.

Gedenken an ermordeten Polizisten

Bei dem Angriff auf die wegen ihrer Mohammed-Karikaturen bekannte Satirezeitung hatten die schwerbewaffneten Islamisten Cherif und Said Kouachi vor einem Jahr zwölf Menschen getötet. Unter den Opfern war auch der Polizist Ahmed Merabet, den die Brüder auf der Flucht nahe der Redaktion auf der Straße erschossen. Auch dort wurde am Dienstag eine Gedenktafel enthüllt.

Gedenktafel an Ort von antisemitischem Anschlag

Hollande, Hidalgo und Valls enthüllten schließlich an dem jüdischen Supermarkt Hyper Cacher im Osten von Paris eine dritte Gedenktafel. Ein Bekannter der Kouachi-Brüder, der Islamist Amedy Coulibaly, hatte dort zwei Tage nach der Attacke auf "Charlie Hebdo" bei einer Geiselnahme vier Menschen getötet. Coulibaly wurde schließlich von Eliteeinheiten der Polizei erschossen – nahezu zeitgleich zu den Kouachi-Brüdern, die sich in einer Druckerei nördlich von Paris verschanzt hatten.

Die drei Islamisten hatten zuvor binnen drei Tagen 17 Menschen getötet. Neben den Opfern der Anschläge auf "Charlie Hebdo" und den jüdischen Supermarkt starb auch die Gemeindepolizistin Clarissa Jean-Philippe, auf die Coulibaly am 8. Jänner das Feuer eröffnet hatte. Eine Gedenktafel zu ihren Ehren wird am Samstag enthüllt.

Die Anschläge vom Jänner hatten weltweites Entsetzen ausgelöst. Am Sonntag wird bei einer Gedenkfeier auf dem Pariser Place de la Republique erneut an die Todesopfer erinnert. Zugleich soll dabei auch der 130 Todesopfer der islamistischen Anschläge vom 13. November gedacht werden. (APA, 5.1.2016)