Jesus ist "Stunning", behauptet das Bewertungstool

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Zu wissen, wie schön man selbst ist, scheint ein drängender Wunsch von unzähligen Menschen zu sein: Anders ist nicht zu erklären, wie die Schweizer Website "Faces" binnen weniger Tage mehrere Millionen Nutzer lukrieren konnte. Menschen können dort ein Foto von sich (oder anderen) hochladen und es anschließend von einem Algorithmus bewerten lassen. Anschließend platziert die Seite das abgebildete Gesicht in eine von sechs Kategorien, die von "Hmm" bis "Göttlich!" reichen.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Die Website wurde von Forschern der technischen Universität ETH in Zürich entwickelt. Als Grundlage dient fortgeschrittene Gesichtserkennungssoftware, außerdem wurden zwanzig Millionen Bewertungen der Tinder-ähnlichen App Blinq herangezogen. Schönheitsratings haben im Netz eine lange Tradition: So entstand beispielsweise Facebook durch eine ähnliche Website namens Facemash. Die Seite "Hot or Not", auf der andere Nutzer Fotos bewerteten, rangierte jahrelang unter den meistbesuchten Websites.

Es ist allerdings nicht ratsam, die Ergebnisse allzu ernst zu nehmen. Dass auch bei "Faces" viel Blödsinn herauskommt, zeigen Reddit-Nutzer auf. Wie der "Spiegel" berichtet, erhielt beispielsweise die Mona Lisa lediglich ein "Ok", während der furchteinflößende Hannibal Lecter für die App "hot" ist. (red, 8.1.2016)