Für den Behandlungserfolg ist die Kommunikation zwischen Arzt und Patient extrem wichtig.

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"Das Wissen in der Onkologie schreitet derart rasant fort, dass es auch für die Ärzte schwierig wird, die Fortschritte zu verfolgen, Ärztezeitgesetz und finanzielle Vorgaben kommen hinzu", sagte Symposiumsorganisator Hellmut Samonigg (MedUni Graz). Quasi "abgegrenzt" davon, müssten die Ärzte aber auch ein ausreichendes Basiswissen über Kommunikation mit ihren Patienten haben. "'Am Anfang geht es darum, die Patienten von einer existenzbedrohenden Krankheit zu informieren." Entscheidend seien diese Prozesse aber auch, wenn eine Krebserkrankung fortschreite oder gar in einem Stadium, in dem man gegen die bösartige Krankheit selbst nichts mehr tun könne.

In den vergangenen 20 Jahren hat sich auf diesem Gebiet sehr viel zum Besseren verändert. Elisabeth Andritsch, Klinische Psychologin an der Abteilung für Onkologie der Grazer Universitätsklinik, sagte dazu: "Vor 25 Jahren ist das noch ziemlich belächelt worden." Mittlerweile seien alle, die mit Krebspatienten zu tun hätten, wohl überzeugt, dass eine erfolgreiche Kommunikation mit den Patienten auch Teil der Behandlung sei. Doch das Arztgespräch ist nur ein Aspekt. "Schwierig ist es, wenn Kinder da sind, weil sie sehr viel mehr wahrnehmen und mehr wissen als wir annehmen." In der psychologischen Unterstützung von Krebspatienten spiele die Hilfe beim Anbahnen der Kommunikation mit der eigenen Familie, mit Freunden und im Beruf eine immer bedeutendere Rolle.

Unterschiedliche kommunikative Bedürfnisse

Rebecca Llewellyn, bei der 2009 erstmals die Diagnose Brustkrebs gestellt wurde und die 2014 den Befund eines Rückfalls mit metastasiertem Mammakarzinom bekam, betonte die Unterschiede in den kommunikativen Bedürfnissen über die mittlerweile oft langen Krankheitsstadien hinweg. Dies sei noch relativ einfach bei der Erstdiagnose gewesen, weil man das Mammakarzinom eben für heilbar halte. "Nur mein Partner ist weg gewesen." Schwieriger sei der Umgang mit der Brustkrebserkrankung in metastasiertem und damit unheilbaren Stadium. Damit könnten viele Menschen nicht umgehen.

In Österreich erkranken derzeit pro Jahr rund 37.000 Menschen an Krebs. Rund 300.000 Personen leben mit dieser Diagnose. Für sie ist der tägliche Umgang mit der Erkrankung für sich, für ihre Angehörigen, ihre Freunde sowie im Beruf von entscheidender Bedeutung. (APA, 18.01.2016)